Wirtschaft

Alpine-Pleite pendelt sich bei 4,2 Milliarden € ein

Im Insolvenzverfahren des bankrotten Baukonzerns Alpine wird die Latte von fünf Milliarden Euro Schulden doch nicht erreicht werden.

„Wir liegen derzeit bei 9500 Forderungsanmeldungen und die Forderungen betragen stabil 4,2 Milliarden Euro“, sagt Insolvenzverwalter Stephan Riel zum KURIER. „Es gibt keine Entwicklung Richtung fünf Milliarden Euro.“ Nachsatz: „Die fünf Milliarden Euro waren eine Art Worst-Case-Szenario.“ Noch nicht angemeldet wurden jedoch die Beendigungsansprüche der 4900 ehemaligen Alpine-Mitarbeiter, die auf 225 Millionen Euro geschätzt werden.

In der Prüfungstagsatzung am 9. Oktober wird Riel die Zahlen auf den Tisch legen. „Wir prüfen derzeit die Forderungen, vieles wird aber bis zur Tagsatzung nicht zu klären sein“, sagt Riel. Daher dürfte ein großer Brocken an Gläubigerforderungen vorerst bestritten werden.

Indes geht der Alpine-Abverkauf weiter. Für heute, Mittwoch, hat Riel eine Sitzung des Gläubigerausschusses anberaumt. Denn: Es sollen neben Liegenschaften auch vier Asphalt-Mischwerke unter den Hammer kommen. Der Neuwert dieser zum Teil betagten Anlagen mit Standorten in Kärnten, Oberösterreich und Salzburg beträgt insgesamt rund 8,5 Millionen Euro, der aktuelle Schätzwert 1,96 Millionen Euro. Das Interesse der Bauindustrie an diesen Asphaltwerken ist sehr groß, doch der Verkauf kartellrechtlich sehr heikel. Wer den Zuschlag kommt, beherrscht das regionale Asphaltgeschäft.