Wellness

So tastet man als Frau die Brust richtig ab

Mit über 5000 Neuerkrankungen pro Jahr und einem Anteil von etwa 30 Prozent an allen Tumoren ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Laut Statistik Austria ist Brustkrebs auch die häufigste Krebstodesursache bei Frauen, denn die Erkrankung ist für 16 Prozent aller Krebssterbefälle verantwortlich (Stand 2012).

Etwa die Hälfte aller invasiven Brustkrebsfälle wird im frühen Tumorstadium diagnostiziert, was wiederum die Chancen auf Heilung durch eine entsprechende Behandlung stark erhöht. In diesem Kontext erschließt sich ganz klar die Relevanz regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen und der Selbstuntersuchung der Brust.

Selbstuntersuchung der Brust: Eine Anleitung

Der Zeitpunkt

Der ideale Zeitpunkt für die Selbstuntersuchung ist rund eine Woche nach dem Ende der Menstruation, da das Gewebe der Brust zu dieser Zeit im Zyklus am weichsten ist. Kurz vor der Regel verhärtet sich das Drüsengewebe und der Busen fühlt sich deswegen härter bzw. sogar knotig an. Auch nach den Wechseljahren sollte man als Frau die Brust einmal im Monat genau abtasten. Idealerweise sucht man sich dafür einen fixen Tag im Monat aus und wiederholt die Untersuchung dann regelmäßig.

Die Methode

Beim Abtasten der Brust sollte man sich in erster Linie genügend Zeit nehmen. Ein oder zwei halbherzige Griffe reichen nicht aus, um die Burst vollständig und korrekt nach Knoten abzusuchen. Es gilt auch: Übung macht die Meisterin. Wer seine Brust regelmäßig abtastet, der wird schnell routiniert darin werden und Veränderungen der Brust auch gezielter wahrnehmen. Am besten ist es, die Untersuchung in verschiedene Abschnitte zu unterteilen. So behält man den Überblick und kann systematisch vorgehen.

Schritt 1: Zunächst positioniert man sich vor einem Spiegel und beurteilt das äußere Erscheinungsbild der Brust. Ist eine Brust größer geworden? Hat sich die Form einer Brust verändert? Hängt sie höher oder tiefer als bislang? Hat sich das Hautbild verändert (Falten oder Einziehungen)? Gibt es Veränderungen an der Brustwarze? Hat sie ihre Farbe verändert oder zeigen sich am Warzenvorhof Rötungen? Schmerzt sie?

Schritt 2: In einem zweiten Schritt hebt man die Hände über den Kopf und achtet während der Bewegung auf die Brüste. Dabei sollte man vor allem darauf achten, ob sich die Brüste gleichmäßig heben und senken und ob während der Bewegung Hauteinziehungen, Falten oder Konturveränderungen wie Verdickungen oder Vorwölbungen im Bereich der Brustdrüse auftreten.

Schritt 3: Der dritte Abschnitt der Selbstabtastung fokussiert sich auf die Brustwarzen. Dabei sollte man auf etwaige Schmerzen beim Berühren der Brustwarzen und austretendes Sekret achten.

Schritt 4: In Teil vier der Untersuchung findet das Abtasten der gesamten Brust statt. Dafür hebt man die Brust mit der einen Hand an und tastet sie mit der anderen von oben nach unten und von links nach rechts ab. Man sollte sicher gehen, dass man keinen Teil der Brust vergisst und sich selbst ein fixes Schema zulegen, das man bei der Untersuchung verfolgt. Jede Hautstellte sollte mit mehreren kleinen kreisförmigen Bewegungen abgetastet werden. Variieren Sie dabei den Druck von leicht über mittel bis stark. Auf diese Weise können Sie die unterschiedlichen Gewebeschichten auf Verhärtungen untersuchen.

Schritt 5: Der letzte Schritt widmet sich ebenfalls dem Abtasten der gesamten Brust, wobei der Fokus auf dem unteren Teil des Busens liegt und man die Untersuchung deshalb im Liegen durchführt. Abgetastet wird nach dem in Schritt vier erklärtem Schema.

Die weiteren Schritte

Bemerkt man atypische Veränderungen an der Brust, sollte man umgehend einen Frauenarzt zur Abklärung der Symptome aufsuchen. Jeder entdeckte Knoten muss - unabhängig vom Alter der Frau - untersucht werden. Wichtig ist, dass man die eigene Brust im Laufe der Zeit kennenlernt, da das Brustgewebe bei jeder Frau anders ist. Zudem befinden sich in der Brust unterschiedliche Gewebetypen, die auch eine unterschiedliche Konsistenz aufweisen. Neben dem meist dichten, knotigen und knubbeligen Drüsengewebe existiert auch das Fett- und Bindegewebe. Dieses ist relativ weich. Je vertrauter man mit der eigenen Brust ist, desto leichter kann man Veränderungen des individuellen Gewebes ertasten. Im Zuge der regelmäßigen Kontrolluntersuchungen kann man sich als Patientin vom Gynäkologen auch eine genaue Anleitung für das Abtasten der Brust holen.