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Fengbao: Frischer Wind im Kung-Fu

Wie transferiert man eine 200 Jahre alte Kampfkunst am besten ins 21. Jahrhundert, ohne dabei den eigentlichen Charakter dieser Sportart zu verändern? Die beiden Wiener Arne Schaich und Maximilian Wessely betreiben von klein auf selbst Kung-Fu und wollen mit Fengbao neue Akzente setzen. In ihren beiden Kung-Fu-Schulen in Währing und in der Josefstadt versuchen sie, dass Kampfsportbegeisterte ihre Freizeit nicht nur mit Drills und Sparring füllen, sondern jedes Mal aufs Neue ein Abenteuer erleben. „Wir haben ausgeklügelte Programme, sodass ein fortschreitendes Lernen möglich ist und man immer etwas Neues erforschen kann“, sagt Wessely. Dabei würden sie systematisch jede Distanz erarbeiten, in der man kämpfen kann: Fußtritte, Schläge, Ellbogen, Knie, Griffe, Umklammerungen, Würfe sowie Bodenkampf. „Sogar zwei Waffen werden in der Grundausbildung gelernt“, sagt der Schulbetreiber.

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Der große Unterschied zum Kung-Fu, wie es viele es aus diversen Verfilmungen kennen, sei dabei das Verhältnis von Schüler und Lehrer. „Ein kleiner, vom Leben gepeinigter Schüler wird vom Meister aufgenommen, stark gemacht, sodass dieser seine Herausforderungen meistern kann. Das ist eine sehr romantische Vorstellung einer Lehrer-Schüler-Beziehung“, fasst Wessely zusammen. Die Idee hinter Fengbao sei eine abgeflachtere Hierarchie und die Abwendung vom Götzentum. Auch die Lehrer hätten dadurch die Chance, besser zu werden, weil sie „infrage gestellt“ werden können. „Dadurch hat unsere Unterrichtsweise mehr den Charakter einer Vorlesung. Auch wenn wir den ‚Kurs‘ vorgeben, es bleibt Raum für Interpretation, Anregung und Verbesserung.“

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Da man Einblick in viele Disziplinen – von Faustschlägen bis Bodentechniken – bekommt, werde man durch Fengbao laut Schulleiter zu einem Allrounder. Einmal alle Grundpfeiler gelernt, könne man eigentlich jede andere Kampfsportdisziplin in ihren Grundzügen verstehen und sich dann eine Spezialisierung aussuchen. Auch viele Kinder nehmen an den Kung-Fu-Übungen teil und sammeln in ihrem Folder Stempel für absolvierte Übungen in den verschiedenen Stilen. Ihre Mentoren sind dabei unter anderem Kranich Baak Hok, der Präzisionskünstler, oder Drache Long, der weise Ratgeber, die dabei helfen sollen, Schritt für Schritt Kung-Fu zu entdecken.

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Die Leute sollen Spaß haben, was selbst erarbeiten und nicht ausschließlich etwas nachleben.

Maximilian Wessely, Schulleiter

Kampftechnik

Dass Fengbao mehr ein Familiensport als eine waffenfokussierte Kampfart ist, zeigen nicht nur das Kinder- und Familien-Kung-Fu, sondern auch die waffenlosen Einheiten, die teils sogar einen meditativen Charakter haben. „Wir sind ein Pool der Entdecker und nicht das Vollkontakt-Gym, wo man sich auf die Gosch’n haut, sondern wir wollen die Leute an die Kampfkunst heranführen“, sagt Schulleiter Wessely. Fengbao soll somit eine Entdeckungsreise sein – immer mit Rücksicht auf sich selbst und sein Gegenüber.

Ab Ende August eröffnet ein neu renoviertes Studio in der Laudongasse 44, ums Eck des alten Studios in der Strozzigasse. Auf 206 Quadratmetern gibt es noch mehr Unterrichtsfläche sowie eine zusätzliche Bibliothek zum Thema Kampfkunst. Damit wollen Wessely und Schaich einen Ort schaffen, an dem man auch außerhalb der Unterrichtszeiten trainieren kann.

www.fengbao.at