Kabarett: Spötterdämmerung im Hör-Kino
Kabarett ist "nicht mehr Jazz, sondern Pop", sagte Lutz von Rosenberg Lipinsky. Der deutsche Wortkünstler hat recht.
Denn anders ist nicht zu erklären, dass von der "Best of Kabarett"-KURIER-Edition in den vergangenen drei Jahren mehr als 500.000 DVDs verkauft wurden.
Die vierte Staffel stockt jetzt auf insgesamt 100 Titel auf. Man braucht ungefähr zwei Wochen lang täglich 12 Stunden nonstop, um sich die komplette Box anzuschauen. Trotzdem: Auch wenn man nicht alles gesehen hat, entwickelt sich so etwas wie ein Gefühl für die bunte Vielfalt der Kabarett-Szene einst und heute und diesseits und jenseits der österreichischen Grenze.
Humoristen-Elite gibt sich die Ehre
Die Besetzungsliste liest sich wieder wie das Who's Who der Szene: Alfred Dorfer ("fremd"), Roland Düringer ("Regenerationsabend"), Thomas Stipsits ("Cosa Nostra"), Gunkl ("Wir - schwierig") oder Andrea Händler ("Das Schweigen der Händler").
Das Hör-Kino präsentiert neue Geschichten mit Gedankenstoff, viel Spielraum für Gefühle. Über Satire und Ironie darf gelacht werden. Oder gegrölt. Oder geschmunzelt. Oder genickt und gegrinst, Einverständnis signalisierend, wenn wir - noch lieber, wenn andere - ertappt, entlarvt, verschaukelt oder verhöhnt werden.
Lachnummern, Satire, Sketches, Gags, Pointen … Ob provokant oder schwarzhumorig fernab von Political Correctness, ob subversiv oder gnadenlos wortwitzig, ob sarkastisches Polit-Kabarett oder intelligenter Nonsens: Das
weite Land des Humors ist in allen seinen Spielarten repräsentiert.
Theatrales Kabarett und Archiv-Entdeckung
Es ist schön, wenn das offizielle Theater kabarettistisch wird und andersrum: Wenn Kabarett theatral wird, wie bei "Cordoba - Das Rückspiel", der vielfach ausgezeichneten Satire mit Cornelius Obonya über Wessis, Ossis und Ösis.
Eine Archiv-Entdeckung, überhaupt erstmals auf DVD erhältlich, sind die ersten Soli von Harald Schmidt: "Ich hab schon wieder überzogen" (1985) und "Überstehen ist alles" (1988).
Für Matthas Beltz ist der Kabarettist der "Priester der Lächerlichkeit": Und wer passt besser in dieses Bild als Gerhard Polt ("Obatzt is - Crème Bavaroise")?
Kritisch
Wenn viele Politiker unfreiwillig komisch als große Kleinkünstler auftreten, gilt umso mehr: Kabarett - das ist der Ort, an dem das Lachen zur Vernunft kommt. Bei Lukas Resetarits und "Osterreich - Ein Warietee", einer Reise durch die Irrungen unserer Heimat, Globalisierungs- und Kapitalismuskritik inklusive. Die Programme von heute sind die Klassiker von morgen.
Jeder Bühnenauftritt hat, so sagte Georg Hoanzl, "seine Unmittelbarkeit und eine Erotik des Augenblicks. Und irgendwann sind fünf Minuten Unendlichkeit spürbar." Schöner kann man Leidenschaft kaum formulieren.
Info: KURIER-Edition "Best of Kabarett"
Die aktuelle Staffel der KURIER-Edition "Best of Kabarett" umfasst 20 DVDs mit Klassikern und Kostbarkeiten der österreichischen und deutschen Kabarett- und Comedy-Elite, u. a. von Gunther Philipp bis zu den Comedy Hirten, von Otto Schenk ("Sachen zum Lachen") bis Joesi Prokopetz ("Bitte nicht schießen!"), von Monika Gruber ("Zu wahr um schön zu sein") über Herbert & Schnipsi bis Bodo Wartke ("Achillesverse"). Zum Entdecken, zum Wiedersehen und/oder zum Sammeln. Jedenfalls zum Zu-Hause-Anschauen.
Edition im Paket: In Kooperation mit der Firma Hoanzl gibt es die 20 neuen DVDs der KURIER-Edition "Best of Kabarett" exklusiv für KURIER CLUB-Mitglieder um nur € 159,90 versandkostenfrei.
KURIER CLUB-Mitglieder sparen rund € 40 gegenüber dem Einzelverkaufspreis. Paketpreis für KURIER-Leser € 179,90. Einzelpreis pro DVD im Handel € 9,99.
Infos zur Edition Titel 1-100: unter kurier.at/kabarett .
Bestellmöglichkeiten: KURIER CLUB-Mitglieder bitte mit Angabe der CLUB-Nummer (Infos und Anmeldung zur CLUB-Mitgliedschaft 05 9030-777). Post: KURIER, Postfach 2500, 1232 Wien, 05 9030-777, Fax: 05 9030-701 oder Mail: edition-kabarett@kurier.at , Kennwort: Best of Kabarett, CLUB-Shop: kurierclub.at , Leser-Shop: kurier.at/kabarett , solange der Vorrat reicht.