Herbert & Schnipsi: Begnadet komisch
Ein Mann und eine Frau. Ein komisches Paar. Beide schreiben. Sie eher Sketche voller Skurrilitäten. Er lieber Lieder. Aber die Namen "Herbert" und "Schnipsi" haben sich Hanns Meilhamer und Claudia Schlenger gegenseitig verpasst.
Und dass die Lacher in ihren Comedy-Programmen wie "Du und i und mei Mamma" jeweils eingeplant wären, nein, das wäre das falsche Wort dafür. Da ist sich das niederbayerische Komikerduo einig: "Die sind beim Schreiben sozusagen höchstens mitgehört."
Alltagsszenen einer Ehe
Sie, enorm wandlungsfähig, hat ein glückliches Händchen fürs Derbe und Deftige - und spielt oft auch den kindlichen Clown. Sympathisch-quietschig.
Er, auf der Bühne oft das dodelige Mannsbild, ein so herrlich patscherter Phlegmatiker, der sich lieber ins Schicksal des ewig Gescholtenen fügt, fühlt sich Buster Keaton sehr verbunden. Aber auch Karl Valentin, Gerhard Polt oder Günter Grünwald.
Wie im richtigen Leben, in dem die beiden seit vielen Jahren miteinander verheiratet sind, geht's auch zu in "Du und i und mei Mamma". Mit Einblicken in den Alltag eines treuherzigen Pärchens, bei dem Streit immer vorprogrammiert scheint. "Pointierte Bosheiten über die harmonische Familie", titelte ein Kritiker über die Melange aus Sketches wie "Silvester" , "Die Grabrede" und "Zwischenlandung", sowie den Liedern "I bleib bei dir, du bleibst bei mir", "I bin a Versager", "I bin besser als wia du", "Ohne di", "I tua ois" u.a.
"Burli"
Typen stehen da, die kommen einem irgendwie bekannt vor: Das Muttersöhnchen, altbacken in der Erscheinung und verstaubt-konservativ in den Ansichten. Wenn er seine Mamma alle drei Monate einmal für eine Stunde besucht, dann hat die schon drei Stunden in der Küche zu stehen, um für ihr "Burli" ein Fünf-Gänge-Menü zu zaubern.
"Schifferl" erzählt davon, dass der Sohnemann seiner Mamma ein größeres Schiff bastelt als dem Vater, der prompt poltert: "Es wird Zeit, dass der Bub endlich begreift, wer das Geld ins Haus bringt."
Eine andere Nummer führt in himmlische Sphären, wo dem Verstorbenen die Wiedergeburt in der Sahelzone verordnet wird. "Wenn ich das gewusst hätt', hätt' ich mich eingesetzt für die Region. Genau der Familie hätt' ich gespendet", jammert er scheinheilig.
"In unsere Bühnengeschichten fließt schon auch das ein, was wir daheim im Alltag erleben", sagt Meilhamer. "Zum Teil spinnt man das ein bisschen weiter und denkt sich, was wär jetzt passiert, wenn es noch schlimmer geworden wär."