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Gunther Philipp: Ein Spaßvogel

Einige Jahre hat er in der Psychiatrie verbracht. Nicht als Patient, sondern als Arzt.
Gunther Philipp, der eigentlich Gunther Placheta hieß, war vieles in einer Person: Psychiater, Autorennfahrer, Österreich- und Europa-Rekordhalter im 100-Meter-Brustschwimmen - und Universalunterhalter.

Er gründete mit Peter Wehle und Fred Kraus die Kabarettgruppe "Die kleinen Vier" und versuchte sich nebenbei als Rundfunk- und Filmautor, ehe er zu einem der beliebtesten deutschsprachigen Filmstars der 1950er- und 1960er-Jahre wurde.

Der Ohrenwackler

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"Ich war jahrzehntelang beim Film der Trottel vom Dienst", sagte er, ein Meister in der so schwierigen Kunst des Heiteren. "Ich kam von der Psychiatrie zum Film. Kein großer Unterschied, was die handelnden Personen und das Milieu betrifft."

Er konnte wie keiner zum Gaudium aller mit den Ohren wackeln. Öfter wurde ihm vorgeworfen: "Sagen Sie, Herr Philipp, schämen Sie sich nicht, dass Sie mit Ohrenwackeln Karriere gemacht haben?"

Darauf gab er zur Antwort: "Schauen Sie, es kommt im Leben sehr oft vor, dass jemand Karriere macht durch eine außergewöhnliche Beweglichkeit irgendeines Körperteils. Ich hatte ja noch Glück, bei mir war es die Kopfhaut!"

Er wollte lebenslang nichts, als dem Publikum als "Fluchthelfer aus dem Alltag" dienen: "Mein Bestreben ist es, dass sich die Leute zwei Stunden lang gut unterhalten und vergnügen, wenn sie bei mir im Theater sitzen: Dabei sollen sie die restlichen 22 Stunden ihres Alltags vergessen."

Filmanekdoten

Zum 75. Geburtstag von Gunther Philipp wurde im Kabarett Simpl im Februar 1993 sein Soloprogramm "Mir hat's immer Spaß gemacht" aufgezeichnet - mit humorigen Erzählungen aus dem Leben des Komödianten und Film-anekdoten über berühmte Schauspieler wie Oskar Sima, Theo Lingen, die Berliner "Revolverschnauze" Grete Weiser und Ernst Waldbrunn.

Außerdem erzählt er Schnurren über den Wiener "Schnorrerkönig" Poldi Waraschitz, parodiert berühmte Kollegen wie Hans Moser und Luis Trenker und erheitert mit Schüttelreimen von der Art: "Der Kurti ließ ein Stinkerln wehn, drum muss er jetzt im Winkerl stehn."

Das gibt's nur einmal, das kommt nie wieder. Und die allerletzte Pointe spielte im wirklichen Leben. Denn bestatten ließ sich der Schauspieler in einem knallroten Sarg. Obenauf lag eine gelbe Rose - die Ferrari-Farben. Klar, Gunther Philipp war Liebhaber schneller Autos.