Leben/Mode & Beauty

Mode, so leicht wie ein Frühlingslüfterl

Karl Lagerfeld ist nicht zu bremsen. Am liebsten wären die begeisterten Besucher seiner Chanel-Show im Grand Palais sitzen geblieben.

Wieder hatte Karl, der Kühne, das Palais in seiner gesamten Länge bespielt. Die Wände waren weiß verhängt, der Boden mit weißem Sand bedeckt - auch die Kulissen erstrahlten in Weiß. Dem Meer entnommen: Korallen, Seepferdchen, Muscheln. Eine davon öffnete sich für die Sängerin Florence Welch (Florence and the Machine). Ihre Stimme fügte sich wunderbar in den wilden Mix aus Pop, Rock und Richard Wagners Walkürenritt. 84 Modelle ließ Lagerfeld von fast ebenso vielen Models vorführen - darunter Stars wie Stella Tennant und "unsere" Iris Strubegger.

Was bei Lagerfelds Chanel-Kollektion nicht zu übersehen war, gab es schon in New York, London und Mailand. Bei Raf Simons grandioser Show für Jil Sander, bei Christoph Lemaires hinreißender Kollektion für Hermès, bei Marc Jacobs für Louis Vuitton, Comme des Garçons, Givenchy, John Galliano oder Chloé: Strahlendes Weiß ist einer der Frühjahrs-Trends 2012.

Weitere Gemeinsamkeiten aller Designer: Zarte, leichte Materialien und gnadenlose Transparenz. Siehe Jil Sander, Prada, Bill Gaytten für Dior, Akris, Dries Van Noten und Gareth Pugh. An Mustern dominieren Quadrate bis hin zu löchrigen Gittern.

Das Spiel mit männlichen und weiblichen Stilelementen ist nach wie vor aktuell. Hier erwies sich Miuccia Prada als Könnerin. "Männer mögen hübsche Frauen und Autos", erklärte sie im Backstage-Bereich. Alber Elbaz versuchte bei Lanvin, wieder betonte Schultern ins Spiel zu bringen. Keine Reminiszenz an die 1980er-Jahre, sondern: "Ich wollte den Frauen Flügel verleihen und habe diese zu Schulterpolstern stilisiert."

Österreicher in Paris

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Auch Rot-Weiß-Rot war bei der Modewoche in Paris, die am Mittwoch zu Ende ging, angesagt. Von Michel Mayer bis Peter Petrov, von Anna Aichinger bis Hartmann Nordenholz, Doychinoff, Bergfabel, Rosa Mosa, Mühlbauer und Reinhard Plank. In Form von Fotos präsentierten Wendy & Jim ihre Kollektion.

Helga Schania - mit dem Foto ihrer entzückenden Kinder in der Hand: "Wir wollten etwas Wildes machen, total befreit vom Verkaufenmüssen." Nächste Saison soll es dann wieder eine Modeschau geben. "Das Ausgangsprodukt, Kleidersäcke, erinnerte an ihre erste Kollektion. Nicht nur deshalb heißt die neue "Don't f*** with the past". Wild wird auch die Hülle des ersten Parfums von Wendy & Jim, ein tierischer Totenkopf - aus Augartenporzellan.