Leben/Mode & Beauty

Berlin Fashion Week: Lena Hoschek zeigte Hexen in Tüll und Spitze

Kleidermacherin Lena Hoschek hat für ihre neue Kollektion die Sprache der Blumen, Fetischerotik und eine Prise Magie zusammengerührt. Mit ihren am Mittwochnachmittag auf der Fashion Week Berlin vorgestellten Entwürfen erklärt sie Frühjahr und Sommer 2020 zur "Season Of The Witch" (Jahreszeit der Hexe, Anm.) voller Gegensätze: zerbrechlich und dominant, unschuldig und verrucht, zart und robust.

Die Statement-Stücke aus dem "Mode-Hexenkessel" der Steirerin spiegeln ihre Naturverbundenheit wider: Der "Morning Dew Skirt" aus viel Tüll erinnert an eine mit Morgentau benetzte Wiese. Das "Luna Dress" in rauchigem Blau könnte sie bei einem Mondscheinspaziergang erdacht haben.

Luxuriöse Bondage-Looks

Zarte Spitzenstoffe und handfeste Baumwolle verschmolzen miteinander. Eine wichtige Rolle spielte Tüll, der sich beispielsweise nachtschwarz über mit Blumen bedruckte Röcke legt. Selbst helle Blumenkleidchen waren oft schwarz eingefasst oder mit einer schwarzen Masche verziert.

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Die Silhouetten waren, wie bei Hoschek üblich, auf Taille geschneidert und schmeichelnd. Die Designerin brachte diesmal ans Tageslicht, was sonst verborgen bleibt: "Verruchte" Lingerie wurde über hauchzarten Tüllkleidern getragen. Für die laszive Anmutung sorgten Dessous des britischen Labels Atelier Bordelle, das mit Satinbändern, Nieten und Ösen luxuriöse Bondage-Looks zaubert. "Jede Frau trägt das Magische in sich. Die einen sind von einer fesselnden Aura umgeben, manche verzaubern mit einer verführerischen Ausstrahlung, andere wiederum besitzen einen unwiderstehlichen Sex-Appeal", ließ Lena Hoschek ausrichten.

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Die menschliche Hand tauchte als Symbol immer wieder auf, vor allem auf Stoffen mit Illustrationen der Künstlerin Kelly Louise Judd. Die vom viktorianischen Zeitalter, der Parapsychologie, Märchen und Sagen sowie Fauna und Flora inspirierten Zeichnungen unterstreichen den "mystischen Touch", der die gesamte Kollektion durchweht.

Selbst die märchenhaften Roben der Linie Lena Hoschek Atelier von Head of Couture Thomas Kirchgrabner, die reich bestickt und aus feinstem Tüll über den Laufsteg im ewerk schwebten, wirkten unschuldig und ein wenig anrüchig zugleich. Die Models trugen dunkelroten Lippenstift und wild gewellte Mähnen, die Musik stammte von u.a. Agnes Obel, Leonard Cohen und Queens of the Stone Age.