Zerbrechlicher Thronfolger: Prinz William spricht über tiefe seelische Krise
Während sein Bruder Prinz Harry nach seinem Rückzug aus der ersten Reihe der Royals in den vergangenen Monaten immer wieder Einblicke in sein Seelenleben und gegeben und Vorwürfe gegen das britische Königshaus geäußert hat, bleibt Prinz William seiner Rolle als Thronfolger weiterhin treu. Im Apple-Podcast "Time to Walk" gibt sich der 39-Jährige nun aber ungewöhnlich offen, während er Erinnerungen aus seiner Kindheit an seinen Vater Charles und seine Mutter Diana teilt - und über ein für ihn höchst traumatisches Erlebnis spricht.
Britische Medien würde der Podcast einen "seltenen Einblick in Williams wahren Charakter" geben. Der Duke of Cambridge würde in seinem jüngsten Interview zeigen, dass er jemand ist, "der den entscheidenden Unterschied zwischen oberflächlichen Gefühlen und sinnvollem Handeln versteht", schreibt etwa die britische Kolumnistin in einem Artikel für die Daily Mail.
Erinnerung an Ausflüge mit Vater Charles
Tatsächlich gibt sich William im Apple-Podcast sensibel kaum jemals zuvor. So erzählt der dreifache Vater in der 38-minütigen Sendung, die am Montag ausgestrahlt werden soll, unter anderem, dass er als Kind Hubschrauber-Ausflüge mit seinem Vater unternommen habe.
"Als kleiner Junge habe ich ein paar Ausflüge gemacht, die ich mit meinem Vater in einem Wessex, einem sehr, sehr alten Hubschrauber, der nicht mehr fliegt, machen durfte", erinnert sich William. Das habe ihn "sehr glücklich" gemacht. "Und ich musste vorne sitzen. Und ich wusste damals nicht, welchen Eindruck es auf mich machen würde, aber ich habe es absolut geliebt."
Später wurde Prinz William selbst Hubschrauberpilot. Erst kürzlich hatte der Royal bei einem Symposium zur psychischen Gesundheit von Rettungskräften in London darüber gesprochen, dass er bei seiner früheren Tätigkeit als Rettungspilot Vorfälle mit Kindern als sehr belastend empfunden habe. "Jeder Einsatz mit dem Rettungshubschrauber, bei dem Kinder betroffen waren, hat mir stark zugesetzt", sagte der Zweite in der britischen Thronfolge.
Prinz William: Depressionen nach Unfall
Im Audio-Beitrag von Apple verrät William nun, dass er während seiner Zeit als Rettungspilot in eine tiefe Depression verfallen war, nachdem er Zeuge eines verheerenden Unfalls geworden ist und bei einem Einsatz für den Luftrettungsdienst geholfen hatte, das Leben eines schwerverletzten Jungen zu retten, der nur wenige Jahre älter als sein Sohn Prinz George war.
Der Vorfall ließ ihn in eine psychische Krise schlittern. In einer bemerkenswerten Offenheit beschreibt der Herzog von Cambridge, wie seine seelischen Qualen ihn fühlen ließen, als ob "die ganze Welt sterben würde".
Er sei von depressiven Gefühlen überwältigt worden. Es sei gewesen, als hätte sich in ihm "etwas verändert". Die Verzweiflung nahm in den darauf folgenden Wochen weiter zu. Es war, "als hätte jemand einen Schlüssel in ein Schloss gesteckt und es geöffnet, ohne dass ich die Erlaubnis dazu gegeben habe", so William.
"Man spürt einfach den Schmerz aller, das Leiden aller", erzählt William über sein seelisches Tief. Erst Gespräche mit Kollegen und Treffen mit der Familie des Buben hätten ihm geholfen, seine Krise zu überwinden.
Im Apple-Podcast teilt William -zum Teil unter Tränen - auch Erinnerungen an seine verstorbene Mutter Diana sowie an seinen Großvater, Prinz Philip, der im April dieses Jahres im Alter von 99 Jahren verstorben ist.