Wieso die Zukunft der Monarchie von Harrys Versöhnung mit William abhängt
Während das neue Buch "Finding Freedom" (erschienen am 11. August) Meghan und Harry und das Zerwürfnis des Herzogpaares von Sussex mit dem Königshaus thematisiert, betonen die beiden Autoren Carolyn Durand und Omid Scobie auch, wie wichtig eine Versöhnung zwischen William und Harry für die Zukunft der britischen Monarchie ist.
In "Finding Freedom" wird in Zusammenhang mit dem kolportierten Zerwürfnis zwischen Prinz William und seinem jüngeren Bruder eine Quelle aus dem Palast zitiert: "Wir können es uns nicht erlauben, dass sich die beiden bekriegen."
Königshaus auf Sympathieträger angewiesen
Bereits Frühling 2019, noch bevor das Herzogpaar von Sussex vom Kensington Palast nach Frogmore Cottage gezogen war, sei eine Art Krisensitzung im Palast einberufen worden, wo über mögliche Folgen eines dauerhaften Streits zwischen William und Harry debattiert wurde. Vor ihrem Umzug waren die Cambridges und die Sussexes direkte Nachbarn gewesen.
Das Ergebnis der Diskussion laut der neuen Royal-Biografie: "Die Zukunft dieser Monarchie hängt alleine von den beiden Herzogpaaren Cambridge und Sussex ab", habe man damals einheitlich festgestellt.
Prinz Charles sei als zukünftiger Monarch auf die Beliebtheit von Prinz William und Herzogin Kate sowie jener von Harry und dessen Ehefrau Meghan angewiesen.
"Ihnen alleine gebührt die Popularität beim Volk", so ein namentlich nicht genannter Palastinsider. Der ist überzeugt: "Wenn Charles König wird, wird die Monarchie nur halten, wenn die Vier nicht miteinander auf Kriegsfuß stehen."
Britisches Königshaus in der Krise
Derzeit befindet sich das britische Königshaus aus mehreren Gründen in der Krise. Harrys und Meghans Umzug in die USA hat dem Ehepaar in Großbritannien sinkende Beliebtheitswerte eingebracht.
Und auch die Negativschlagzeilen um Prinz Andrew rütteln an dem Vertrauen der Briten in die Monarchie. Wegen seiner Verbindungen zu Sexualstraftäter Jeffrey Epstein musste Andrew Ende 2019 von seinen öffentlichen Aufgaben zurücktreten. Einer aktuellen Umfrage zufolge stellt der 60-Jährige inzwischen für 80 Prozent der Briten eine "Belastung" für die Monarchie dar.
Da wundert es kaum, dass Prinz Charles einem Royal-Experten zufolge drastische Änderungen durchsetzen will, wenn er erst einmal König ist.
Der Sohn von Königin Elizabeth II. will die Monarchie an die Anforderungen des 21. Jahrhunderts anpassen. Dies würde aber auch bedeuten, dass die königlichen Familienmitglieder auf zahlreiche ihrer bisher standesgemäßen Ansprüche verzichten werden müssen.
"Die Idee der Monarchie, die ihm vorschwebt - bei der er von William unterstützt wird, was auch die Queen zunehmend befürwortet - ist, dass sie dem 21. Jahrhundert gerecht wird", so Adels-Biograf Nigel Cawthorne über Charles' Pläne für die Zukunft des Königshauses.
Wie auch die Königsfamilien, die in den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Belgien und Schweden herrschen, sollen auch die Mitglieder des britischen Königshauses in Zukunft weniger Ansprüche geltend machen können. "Es ist ein Privileg, als Windsor geboren zu werden. Aber das bedeutet nicht, dass ein bestimmtes Mitglied der Thronfolge Anspruch auf Häuser oder andere Vorzüge der 'Firma' haben sollte", so Cawthorne.