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Betrugsvorwürfe: Star-Influencerin gerät ins Visier der Justiz

Die Mailänder Staatsanwaltschaft hat am Montag Ermittlungen gegen die italienische Star-Influencerin Chiara Ferragni wegen Betrugs aufgenommen. Diese betreffen die Vermarktung eines von ihr für den Süßwarenhersteller Balocco "entworfenen" Weihnachtskuchen. Die Vermarktung des beliebten "Pandoro" hatte bei den Kunden den Eindruck erweckt, dass Spenden für krebskranke Kinder gesammelt wurden.

Das Lebensmittelunternehmen, das den Kuchen produziert, versprach, einen Teil der Einkünfte an das Kinderspital Regina-Margherita in Turin zu spenden. Jedoch überwies Balocco dem Spital lange vor der Aktion 50.000 Euro - unabhängig von den tatsächlichen Verkaufszahlen.

Das Unternehmen der Geschäftsfrau und Balocco wurden vor drei Wochen vom Wettbewerbsamt mit einer Geldstrafe von einer Million Euro wegen "unlauterer Geschäftspraktiken" bestraft. Doch die Lage wird für Ferragni jetzt noch schlimmer, nachdem die Mailänder Staatsanwaltschaft gegen sie Ermittlungen wegen Betrugs aufgenommen hat. Sie soll demnächst befragt werden. Berichten zufolge untersuchen die Staatsanwälte auch andere Wohltätigkeitsinitiativen, die von der 36-Jährigen unterstützt wurden. Bei Kampagnen für Ostereier und eine Puppe gab es möglicherweise ähnliche Muster.

Eigene Reality-Show

"Ich bin sicher, dass aus den Ermittlungen meine Unschuld hervorgehen wird. Ich habe volles Vertrauen in die Arbeit der Justiz und habe mich mit meinen Anwälten sofort zur Verfügung gestellt, um mit ihnen zusammenzuarbeiten und so schnell wie möglich alle Einzelheiten der Geschehnisse zu klären", heißt es in einer Mitteilung der Geschäftsfrau am Montag.

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Auch im Ausland ist die Mode-Influencerin, verheiratet mit dem Italo-Rapper Fedez und Mutter zweier Kinder, vielen ein Begriff. Die vergangenen Jahre beherrschte sie die Klatschspalten und sozialen Kanäle, bis hin zu einer eigenen Reality-Show im Fernsehen. Über ihr Verkaufstalent hinaus äußerte sie sich immer häufiger auch zu gesellschaftlichen Fragen.

Die Ermittlungen kommen Ferragni teuer zu stehen. Zuletzt gab Coca-Cola den Verzicht auf einen bereits abgedrehten Werbespot mit der Influencerin bekannt. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nahm den Fall zum Anlass, ein neues Gesetz für mehr Transparenz bei Internetauftritten prüfen zu lassen.