Leben

Vera Russwurm: Mein Lieblingsbuch

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Wäre toll, wenn es ein Buch gäbe, das mich vom Teenageralter bis heute „begleitet“. Das gibt es aber nicht. Weil mich in unterschiedlichsten Lebensphasen auch unterschiedliche Bücher ansprechen. Was es aber sehr wohl gibt, den Nachhall einiger Werke. Denn obwohl ich bereits während der Schulzeit die „Buddenbrooks“ gelesen habe – nur dieses eine Mal – könnte ich bis heute diese faszinierende Familiensaga noch ziemlich detailliert erzählen. Gefesselt hat mich auch Stefan Zweigs biografisches Werk über Marie Antoinette – über Aufstieg und Fall einer Naiven. Auch dieses Buch habe ich, wie fast alle Bücher, nur einmal gelesen, aber unwillkürlich kommt mir diese Lebensgeschichte immer wieder in den Sinn. „The Fifth Child“ von Doris Lessing habe ich hingegen erst vor einigen Jahren verschlungen. Beklemmend, wie sehr EIN Kind eine ganze Familie zerstören kann. Es ist wohl Zufall, dass es sich bei zwei dieser Autoren um Nobelpreisträger handelt; dennoch stelle ich fest, dass etliche Werke zeitgenössischer Schriftsteller, zu denen ich wesentlich häufiger greife als zur „Weltliteratur“ (Ian McEwing, Dan Brown …) und die ich ebenfalls häufig „verschlinge“, viel schneller in mir verblassen als jene drei Erstgenannten. Wenn es also etwas wie das „Buch meines Lebens“ gäbe, dann müsste ich unter diesen Dreien losen ...

* Die Talkmasterin und Moderatorin ist auch als Autorin erfolgreich. Das aktuelle Buch: „Der Ameisenhaufen“, www.amalthea.at
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