Uri Geller bewirbt sich mit "übersinnlichen Kräften" bei Boris Johnson
Mit vereinten übersinnlichen Kräften in Richtung Brexit: Nach einem Aufruf des Chefberaters von Premierminister Boris Johnson an "Spinner und Außenseiter" hat sich der britisch-israelische Illusionist Uri Geller für einen Job bei der britischen Regierung beworben. "Sie wollen jemanden, der sich an den 'Grenzen der Wissenschaft der Vorhersage' bewegt? Dann suchen Sie nicht weiter."
Spion?
Das schrieb Geller in einem Brief an Chefberater Dominic Cummings. "Ich habe echte übersinnliche Kräfte - fragen Sie einfach den Mossad, die CIA und das Pentagon", fügte Geller hinzu. Damit spielte der 73-Jährige auf langjährige Spekulationen an, wonach er für den US- und den israelischen Geheimdienst gearbeitet habe.
Seine Karriere als Entertainer sei eine gute Tarnung seiner Spionagearbeit gewesen, schrieb er weiter. Derzeit sei er zwar mit der Eröffnung eines Uri-Geller-Museums in Israel beschäftigt, für eine interessante Anstellung käme er aber gern nach Großbritannien zurück.
Geheime Tunnel und magische Löffel
"Viele zweifeln an meinen Fähigkeiten, aber meine Erfolge kann man nicht als Tricks oder Illusionen abtun", beteuerte Geller weiter und berichtete von seiner vielfältigen Lebenserfahrung. Mit seiner Gedankenkraft habe er unter anderem geheime Tunnel in Nordkorea gefunden, an militärischen Offensiven im Golfkrieg mitgewirkt und russische Vertreter bei Verhandlungen über die nukleare Abrüstung Russlands überzeugt, indem er sie "mit positiven Gedankenwellen bombardierte", führte der 73-Jährige in seinem Schreiben aus.
Seinen Brief schloss der Illusionist mit den Worten "Vielen Dank für die Berücksichtigung meiner Bewerbung", zudem fügte er seinen Lebenslauf bei. Die britische Regierung äußerte sich zunächst nicht zu Gellers Schreiben. Im Dezember hatte Geller bereits behauptet, Johnson dabei geholfen zu haben, an der Macht zu bleiben, indem er ihm einen Löffel mit "positiver Energie" gab, der seinen Angaben zufolge einst der ehemaligen israelischen Regierungschefin Golda Meir gehörte.
Johnsons Chefberater Cummings hatte Anfang Jänner mitgeteilt, die Regierung suche für die bevorstehende Regierungsarbeit "ungewöhnliche Menschen mit unterschiedlichen Begabungen und Lebensläufen". Gesucht würden Datenforscher, Softwareentwickler, Wirtschafts- und Politikwissenschaftler, Projektmanager, Kommunikationsexperten und eben auch "Spinner und Außenseiter" mit "seltsamen" Fähigkeiten. Statt Absolventen von Elitehochschulen wolle er "echte Joker, Künstler, Leute, die nie an der Uni waren und ihren Weg aus einem miesen Höllenloch herausgekämpft haben" ansprechen, sagte Cummings weiter. Er kündigte jedoch an: "Wer nicht passt, wird binnen weniger Wochen wieder rausgeworfen."