Krebs ist zurück: Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger über Kampf gegen die Krankheit
2017 wurde bei bei dem ehemaligen deutschen Stabhochspringer Tim Lobinger eine besonders aggressive Form der Blutkrankheit Leukämie - ein Multiples Myelom - diagnostiziert. Nach vier Chemotherapien und einer Stammzelltransplantation galten die Krebszellen als erfolgreich vernichtet. 2018 gab der ehemalige Leistungssportler im Stern-Interview bekannt, dass "eine leicht mutierte Form zurück" sei. Seit 2019 galt er als krebszellenfrei und gesundheitlich stabil. Nun ist Lobinger erneut an Krebs erkrankt.
Tim Lobinger über seinen Kampf gegen Krebs
"Mir ging es super. Ich musste zwar alle vier Wochen zur Blutkontrolle, war aber ansonsten topfit", erzählte der ehemalige "Let's Dance"-Kandidat der Zeitschrift Bunte. Dann hab sich sein Zustand plötzlich wieder verschlechtert. "2020 musste ich mich wieder einer Therapie unterziehen und erhielt zusätzlich Bestrahlungen. Aber das war noch relativ harmlos, wenn man das so sagen darf", so Lobinger.
2021 bekam der Familienvater einen erneuten Schub. "Da fingen die Schmerzen an, stärker zu werden", erinnerte sich Lobinger. "Eines Tages ging ich morgens aus dem Haus zum Training und als ich Nachmittag beiläufig über die Brust streichelte, hatte ich da innerhalb weniger Stunden ein daumengroßes Myelom."
"Im Oktober sollte ich wegen starker Rückenschmerzen wieder zur Bestrahlung. Das Problem war jedoch, dass die Stellen an der Wirbelsäule bereits bestrahlt waren. Sprich: Jede weitere Bestrahlung barg das Risiko dauerhafter Schädigungen wie Lähmungen", erzählte Lobinger. Man habe sich dennoch zur punktuellen Bestrahlung entschieden. "Die Ärzte sagten mir, dass ich doch noch Glück hätte, immerhin könnte ich meinen Rollstuhl mit meinen Händen noch selbst bewegen. Tage später bin ich vor Schmerzen und Kontrollverlust in den Beinen zu Hause nicht mehr die Treppe hochgekommen. Das war unglaublich, in welchem Tempo ich abgebaut habe", erzählte er über die Behandlung.
Dann habe er sich einer CAR-T-Zell-Therapie unterzogen, einer personifizierte Krebstherapie, bei der Zellen entnommen werden und in ein Labor in die USA geschickt werden, wo sie genetisch verändert und dann wieder zurückgeführt werden. Auch diese habe zunächst nicht angeschlagen. Doch dann hätten sich die Tumore überraschend zurückgebildet. "Das ist ein Wunder", findet der Ex-Sport-Star.
Vor allem die Gedanken an seine Kinder haben den Ex-Sportler nach seiner erneuten Krebs-Diagnose belastet. "Mein kleiner Sohn wird dieses Jahr eingeschult, meine Tochter heiratet im Sommer. Wenn du das vor Augen hast und weißt, du erlebst es wahrscheinlich nicht mehr, das ist fürchterlich", sagte er.
"Wenn du einmal an Leukämie erkrankt bist, dann hast du diese Krankheit dein Leben lang. Gesund gibt es für mich nicht mehr", erzählte Lobinger zudem im Interview mit Spox und Goal über seinen Kampf gegen seine Krebserkrankung. Aufgeben kommt für den Münchner nicht infrage. Er habe vor, "das Leben möglichst lange zu strecken".
"Ich bin ein Kämpfer, für mich, meine Familie und meine Freunde", so Lobinger über sich.