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König Charles: Monarchiegegner sehen Australienreise als "Abschiedstour"

Der britische König Charles III. und seine Frau Königin Camilla reisen schon bald nach Australien und Samoa. Der Palast hatte im September genaue Daten und Details der offiziellen Tour bekannt. Demnach dauert die Reise des Königspaars vom 18. bis 26. Oktober.

Für Charles wird das in mehrerer Hinsicht eine Premiere: Sein Besuch in Australien ist der erste als König in einem Land außerhalb des Vereinigten Königreichs, dessen Staatsoberhaupt er ist. Das Treffen der Commonwealth-Regierungschefs am 21. Oktober im pazifischen Inselstaat Samoa wird zudem das erste sein, das Charles als Oberhaupt des Staatenbunds besucht.

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Monarchiegegner wünschen sich "Abschied von der königlichen Herrschaft" 

Laut einem Bericht des Mirror sollen sämtliche Regierungschefs der australischen Bundesstaaten eine Einladung zu einem Empfang mit dem König in Canberra ausgeschlagen haben. Bestätigt wurde der Bericht allerdings nicht. 

Die Monarchiegegner der Gruppe Australian Republic Movement (ARM) haben daneben eine Kampagne mit dem Titel "Monarchy: The Farewell Oz Tour" losgetreten. "Farewell" bedeutet auf Deutsch sowohl "Abschied" als auch "Leb wohl". Der Titel spielt auf Abschiedstourneen bekannter Musikerinnen und Musiker an. "Es ist Zeit, sich von der königlichen Herrschaft zu verabschieden", ist etwa auf der ARM-Homepage zu lesen.

Der Zeitung Telegraph zufolge wisse Charles von der Kritik um seine Person. Er habe ARM ausrichten lassen, dass die Wahl der Regierungsform in Australien nicht bei ihm liegen solle. Der stellvertretende Privatsekretär des Monarchen soll AMR in einem Brief ausgerichtet haben: "Seine Majestät handelt als konstitutioneller Monarch auf Anraten seiner Minister, und ob Australien eine Republik wird, ist daher eine Angelegenheit, über die die australische Öffentlichkeit zu entscheiden hat."

Neben eingefleischten Republikanern protestieren auch Indigene gegen das Königshaus, das sie für Kolonialverbrechen in Australien mitverantwortlich machen. 1999 war eine Volksabstimmung über eine Umwandlung Australiens in eine Republik noch knapp gescheitert, seit dem Tod der Queen ist die Diskussion aber neu entbrannt.

Eine halbe Milliarde Pfund - so viel kosten Monarchiegegnern zufolge die Royals den britischen Staat pro Jahr. Das ging kürzlich aus einem Bericht der Gruppe Republic hervor, die ebenfalls eine Abschaffung der Monarchie fordert. Demnach belaufen sich die Kosten und entgangenen Einnahmen für König Charles III. und Co. auf mehr als 500 Millionen Pfund (600 Mio. Euro).

Statt Pensionisten und Pensioniostinnen den Heizkostenzuschuss zu streichen, wie von Finanzministerin Rachel Reeves (Labour) angekündigt, sollte zunächst an den Royals gespart werden, forderte Republic-Chef Graham Smith einer Mitteilung zufolge. "Wenn Reeves denkt, dass in diesen schwierigen Zeiten harte Entscheidungen notwendig sind, muss sie bei den Royals anfangen."

Die von Republic genannte Summe basiert in Teilen auf groben Schätzungen und lässt sich unabhängig nur schwer nachvollziehen. Beispielsweise geht die Gruppe davon aus, dass sich die Sicherheitskosten für die Königsfamilie auf 150 Millionen Pfund belaufen. Eine offizielle Zahl dafür gibt es nicht. Einberechnet werden auch Schätzungen über angeblich entgangene Erträge wie etwa potenzielle Mieteinnahmen über 70 Millionen Pfund für den Buckingham-Palast und gut zwei Millionen für Schloss Windsor. Andere Schätzungen für die potenziellen Mieteinnahmen sind weniger als halb so hoch - abgesehen von der Frage, ob eine Vermietung überhaupt realistisch wäre.

Charles soll es stetig besser gehen

In der australischen Hauptstadt Canberra steht für König Charles jedenfalls ein Treffen mit Premierminister Anthony Albanese an. Im Hafen von Sydney will sich das Königspaar eine Flottenparade ansehen. Der umweltbewusste Monarch trifft aber auch Feuerwehrleute, um sich über den Kampf gegen die jährlichen Buschbrände zu informieren.

Begegnungen sind auch mit Forschern und Forscherinnen geplant, die sich mit Hautkrebs befassen. 

Charles hatte im Februar selbst eine Krebsdiagnose öffentlich gemacht und sich zunächst weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Zuletzt berichteten britische Medien unter Berufung auf Palast-Insider, der König sei gesundheitlich auf einem sehr guten Weg.