Prinz Philip aus Spital entlassen
Das dürfte die Queen aufatmen lassen: Prinz Philip hat seinen Spitalsaufenthalt in London beendet. Der 99 Jahre alte Ehemann von Königin Elizabeth II. verließ am Dienstag das King-Edward-VII.-Hospital in London, nachdem er rund einen Monat in verschiedenen Kliniken verbracht hatte. Er wurde dabei erfolgreich am Herzen operiert. "Seine Königliche Hoheit möchte sich bei allen medizinischen Fachkräften bedanken", teilte der Palast nach Philips Ankunft auf Schloss Windsor mit.
Prinz Philip wieder zuhause
Auch für Genesungswünsche bedankte sich der Royal. Aus Palastkreisen hieß es, er sei "guter Dinge". Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie Philip auf der Rücksitzbank eines schwarzen Autos das Krankenhausgelände verließ. Er sah geschwächt aus, konnte aber offenbar selbstständig in das Fahrzeug einsteigen. Der genaue Grund für die ursprüngliche Einweisung des Herzogs von Edinburgh, wie Philip in Großbritannien genannt wird, ist nicht bekannt. Er habe eine Infektion gehabt, hieß es lediglich. Mit dem Coronavirus hatte das aber nichts zu tun. Prinz Philip und die Queen haben bereits mindestens eine Impfung erhalten.
Die beiden haben sich seit Ausbruch der Pandemie auf Schloss Windsor nahe London zurückgezogen, die Königin zeigte sich seitdem nur zu wenigen Anlässen in der Öffentlichkeit. Philip ist schon vor einigen Jahren in den Ruhestand gegangen. Auf ein Familientreffen zu Weihnachten hatten die Royals verzichtet. Die Spekulationen über Philips Gesundheitszustand erreichten einen Höhepunkt, als Thronfolger Prinz Charles seinen Vater Ende Februar im Spital besuchte. Die beiden hatten sich Berichten zufolge monatelang nicht gesehen.
Dass Philip nun wieder in den Palast zurückkehrt, ist ein Lichtblick für die Royals, die in den vergangenen Wochen viel Ärger hatten. Prinz Harry und Herzogin Meghan, die sich vom Königshaus losgesagt haben und inzwischen mit ihrem ein Jahr alten Sohn Archie in Kalifornien leben, hatten kürzlich mit einem Interview im US-Fernsehen eine Rassismusdebatte ausgelöst. Neben vielen anderen Dingen klagte Meghan im Gespräch mit Talkshow-Legende Oprah Winfrey, es habe innerhalb der Familie Spekulationen über die Hautfarbe ihrer Kinder gegeben und was das für das Königshaus bedeuten könnte.
Harrys Bruder William sah sich daraufhin zu der Feststellung gezwungen, die Königsfamilie sei "überhaupt nicht" rassistisch. Harry zeigte sich zudem schwer enttäuscht von seinem Vater Charles, der zeitweise nicht einmal mehr ans Telefon gegangen sein soll.
All das drohte das Königshaus in seinen Grundfesten zu erschüttern. Doch dann kam ein anderes Thema auf, das die Schlagzeilen dominierte: Das tragische Schicksal der auf ihrem Nachhauseweg in London entführten und getöteten Sarah Everard bewegte die Nation. Im Verdacht steht ein 48 Jahre alter Polizist. Ein Aufschrei gegen Gewalt an Frauen ging durchs Land.
Williams Frau, Herzogin Kate, mischte sich am Samstag ohne großes Aufsehen unter die Trauernden, die an einem zum Gedenkort umfunktionierten Musikpavillon im Park Clapham Common Blumen niederlegten. Sie erinnere sich daran, wie es gewesen sei, vor ihrer Hochzeit mit William alleine durch London zu gehen, ließ der Palast wissen. Die ehrlich wirkende Geste der oft als Gegenspielerin von Meghan betrachteten Kate versöhnte viele Briten wieder ein bisschen mit ihrem Königshaus. Mit der Rückkehr von Philip scheint die Welt der Royals wieder ein Stück weit in Ordnung.