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Prinz Charles verteidigt Freundschaft mit pädophilem Bischof

Wie britische Medien, darunter die BBC und der Guardian berichten, wird Prinz Charles in Form eines schriftlichen Statements im Fall des pädophilen anglikanischen Bischofs Peter Ball aussagen.

Missbrauchsskandal um Bischof von Gloucester

Der langjährige Bischof von Lewes und später von Gloucester wurde 2015 wegen sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen zu 32 Monaten Haft verurteilt, nachdem er sich zwischen 1977 und 1992 an mindestens 18 jungen Männern zwischen 17 und 25 Jahren vergriffen haben soll.

Nach 16 Monaten Haft kam Ball im Februar 2017 auf Bewährung frei. Erste Anschuldigungen eines ehemaligen Opfers wurden bereits im Jahr 1993 laut. Damals trat Ball als Bischof zurück – das Urteil sollte aber erst 22 Jahre später folgen.

Ein 2017 veröffentlichter Bericht legte offen, dass der ehemalige Bischof von Gloucester vom damaligen Anglikaner-Primas George Carey gedeckt worden war.

Charles' "loyaler Freund"

Nun wird ermittelt, wie Balls Vergehen über Jahrzehnte hinweg unbehelligt bleiben konnten. Die Anhörung in der Sache soll am 23. Juli beginnen. Auch Prinz Charles wird sich vor dem Untersuchungsausschuss zu der Causa äußern. Wie nun bekannt wurde, soll das schriftliche Statement des Prinzen am 27. Juli vorgetragen werden. 

Während seiner Zeit als Bischof soll Ball Briefverkehr mit dem britischen Thronfolger, dessen Landsitz in der Diözese Gloucester liegt, gepflegt haben. Laut Guardian bezeichnete Charles den Bischof einst als "loyalen Freund".

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Zudem fand Ball 1993 nach seiner Abdankung als Bischof auf Charles' Anwesen Manor Lodge Zuflucht. Der ehemalige Bischof lobte den "gütigen" Prinzen später öffentlich dafür, dass er ihn in einem "Haus des Herzogtums" wohnen ließ.

Der Palast stellte jedoch klar, dass Prinz Charles keine Geschäftsentscheidungen darüber treffe, wer die Anwesen der Herzogtümer mietet.

Der Prinz selbst ließ im Vorfeld der Anhörung über seinen Sprecher verkünden, dass er "über das Ausmaß von Balls Verfehlungen in Unkenntnis war".

"Er ist mehr als gewillt, über seinen Kontakt zu Mr. Ball Aufschluss zu geben", hatte der Sprecher von Prinz Charles gesagt und erklärt, dass die Briefe, die Charles einst mit Ball austauschte, nichts beinhalten würden, was mit den Vorwürfen in Zusammenhang stehe.