"Pretty Woman": Julia Roberts verrät das düstere Original-Ende
Von Fee Niederhagen
Ähnlich wie "Dirty Dancing" zählt "Pretty Woman" zu den absoluten Kult-Liebesfilmen der späten Achtziger, respektive Neunzigerjahre. Der Inbegriff der Cinderella-Story im "echten Leben" – adaptiert auf Prostituierte als Aschenbrödel und erfolgreiche Geschäftsmänner als Traumprinzen. Gleich bleibt, dass Aschenbrödel nach einigen Schwierigkeiten mit dem Prinzen in den Sonnenuntergang galoppiert. Oder fährt, mit der Business-Limousine eben.
Man wagt zu behaupten, es hätten sich damals wie heute reihenweise Frauen (und Männer) in den ach so charmant spielenden Richard Gere verliebt, gerade weil er die bezaubernde Prostituierte Vivienne – ganz Gentleman – zur Prinzessin befördert. Doch wie Julia Roberts (51), die Bordstein-Cinderella also, in einem Interview mit Patricia Arquette verriet, hätte die Hollywood-Romanze ganz anders enden sollen.
Dunkler Arthouse-Film
Bei Variety: Actors on Actors kam zutage, dass das originale Drehbuch eigentlich ein düsterer Arthouse-Fim hätte werden sollen. Roberts bekam bei "3000$", wie das Projekt hieß, zwar ebenfalls die Hauptrolle, jedoch wurde das Vorhaben nach drei Tagen wieder eingestampft. Die Produktionsfirma war pleite und die damals gänzlich unbekannte Roberts ihren Job wieder los.
"Gott sei Dank zerbrach das Projekt damals", zeigte sich die Oscar-Gewinnerin erleichtert. Denn das Ende des ursprünglich geplanten Films wäre um einiges trauriger gewesen. "Er wirft sie aus dem Auto, wirft ihr das Geld als Erinnerung hinterher, fährt weg und lässt sie in einer schmutzigen Gasse zurück." Keine epische Liebeserklärung auf der Feuerleiter also.
Arquette hingegen könnte sich ihre Interview-Partnerin gut in einem solchen Film vorstellen und hegt insgeheim den Traum, sie dafür irgendwann zu casten. Ganz zum Unmut von Roberts allerdings: "Ich konnte es damals nicht tun. Und ich könnte es jetzt nicht tun." Mit der zunächst gezeichneten Rolle habe sie sich einfach nicht identifizieren können.
"Pretty Woman" wie man den Film seit nun fast dreißig Jahren kennt, wurde dann aufgrund eines letzten verbliebenen Produzenten von Disney gekauft und zum modernen Märchen abgeändert. "Sie haben das Ganze geändert. Und so ist es zu etwas geworden, das ich mit mir vereinbaren konnte", so Roberts.