Nach Streit mit Charles: Prinz William bereit für Konsequenzen
Das Thema Umweltschutz ist Prinz Charles eine Herzensangelegenheit. "Ich will nicht von meinen künftigen Enkelkindern gefragt werden: Warum hast Du nichts gemacht?", sagte der Thronfolger einmal, der sich für den Klimaschutz sowie den Regenwald einsetzt und unter anderem auch einen eigenen Biobauernhof betreibt. Auch seinem ältester Sohn William liegt das Thema am Herzen.
Auch Prinz William engagiert sich vermehrt für die Umwelt
Der Zweite in der Thronfolge soll sich Adelsexperten zufolge in diesem Bereich sogar noch nachdrücklicher engagieren wollen als sein Vater. Zusammen mit dem Naturschützer Sir David Attenborough hat der 38-Jährige den Earthshot Prize ins Leben gerufen. Auf der offiziellen Webseite wird dieser als "der ehrgeizigste und prestigeträchtigste seiner Art" beschrieben. Der Preis "soll Anreize für Veränderungen schaffen und dazu beitragen, unseren Planeten in den nächsten zehn Jahren zu reparieren." Vergeben wird der Earthshot Prize an Unternehmer, die in den nächsten zehn Jahren umweltfreundliche Lösungen für die größten Herausforderungen der Welt finden.
Diesbezüglich könnte Charles wohl nicht stolzer sein auf seinen ältesten Sohn. Bei einer Sache sollen sich Vater und Sohn jedoch nicht einige werden: Wenn es um den Elfenbeinbestand des Buckingham Palasts geht, gehen die Meinungen von Prinz William und Charles weit auseinander.
In der neuen ITV-Dokumentation "Prince William — A Planet for Us All" macht William auf weltweite Problemherde aufmerksam, die zur Klimakrise beitragen und thematisiert mögliche Lösungen. Beim Besuch eines Elfenbeingeschäfts in Tansania, wo Stoßzähne mit einem Straßenwert von 50 Millionen Pfund (ca. 55 Mio. Euro) beschlagnahmt wurden, zeigt er sich geschockt. Beim Anblick eines "umwerfenden" Haufens von 43.000 Stoßzähnen kommen dem Thronfolger vor laufender Kamera beinahe die Tränen.
William fordert Zerstörung royaler Elfenbeinsammlung
Es ist nicht das erste Mal, dass William das Thema Elfenbein öffentlich thematisiert. Seit Jahren fordert der Herzog von Cambridge das Ende des illegalen Handels mit Wildtieren. Er hat sich in der Vergangenheit auch entschieden gegen Chinas Verwendung von Elfenbein ausgesprochen und ist Präsident der Organisation United for Wildlife, die das Aussterben gefährdeter Arten verhindern soll.
Bereits vor sechs Jahren soll William gefordert haben, dass sämtliche aus Elfenbein hergestellten Gegenstände im Buckingham Palasts aus den royalen Räumlichkeiten entfernen werden. Wie Express berichtet, habe William der Zoologin und Familienfreundin Dr. Jane Goodall im Jahr 2014 gesagt haben, er wolle sehen, wie "das gesamte Elfenbein des Buckingham Palace zerstört" werde.
William und Charles: Streit um Elfenbein im Buckingham Palast
Diesbezüglich sollen Charles die Ambitionen seines Sohnes aber einen Schritt zu weit gehen. Laut dem königlichen Autor Robert Jobson soll sich Charles gelegentlich "verpflichtet fühlen, sich einzumischen", wenn seine Söhne Gefahr laufen, über das Ziel hinauszuschießen - und aus diesem Grund soll Charles mit William auch einen "offenen Meinungsaustausch" ausgetragen haben in Bezug auf den Eingriff, den dieser im Buckingham Palast vornehmen will.
"Charles sagte William, er sei 'naiv' und er hätte seine Worte sorgfältiger wählen sollen", so der Adelsexperte. Charles würde die Meinung seines Sohnes zwar schätzen, glaube aber, dass es einen großen Unterschied gibt, ob man Maßnahmen gegen illegale Händler fordert oder dem Buckingham Palace befiehlt, sich von einer enorm wichtigen und historischen Sammlung von Artefakten zu trennen, die Teil des "Royal Collection Trust" sind.
Wird sich William seinem Vater widersetzen, sobald er König wird?
Die Elfenbein-Sammlung des Palastes umfasst unter anderem einen indischen Thron aus dem 19. Jahrhundert mit einem Fußschemel. König Georg IV. erwarb zudem siebenstöckige Pagoden aus Elfenbeinaus dem 18. Jahrhundert.
"Der Gedanke, solche historischen Gegenstände [...] zu zerstören, erfüllte Charles mit Furcht", erklärt Jobson.
Das letzte Wort sei laut dem Adelskenner aber nicht gesprochen. Er geht davon aus, dass der Herzog von Cambridge trotz der Warnung seines Vaters bereit sei, seinen Worten Taten folgen zu lassen.
"Es gibt viele, die William und seine hartnäckige Haltung kennen und glauben, dass er trotz der Proteste seines Vaters irgendeine Form von Maßnahmen ergreifen wird, wenn er König wird", so der Adelsexperte.