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Lukas Perman & Marjan Shaki über Beziehungen

freizeit: Marjan und Lukas: Gemeinsame CD, gemeinsame Homepage und jetzt noch gemeinsam zu „Dancing Stars“. Ist das nicht ein bisschen viel Gemeinsamkeit?

Lukas Perman: „Dancing Stars“ machen wir gemeinsam gegeneinander. Wir fahren zusammen hin und zusammen heim. Die Zeit dazwischen teilen wir ja nicht.

Marjan Shaki: Wir werden mehr Zeit mit dem Tanzpartner als miteinander verbringen. Ich weiß auch nicht, ob wir jedes Mal gemeinsam nach Hause fahren. Gut möglich, dass es dicke Luft gibt, wenn einer weiter kommt als der andere.

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freizeit: Ihr wollt also nicht Marianne und Michael, dem Paar aus der Schlagerszene, nacheifern? Ihr scheint auch unzertrennlich zu sein und habt die Schlager-CD „Luft und Liebe“ aufgenommen. Kennt ihr die beiden überhaupt?

Perman: Sicher kennen wir sie, wir haben uns gut vorbereitet.

Shaki: Wir haben bei unserer CD aber nichts bewusst geplant, sondern wollten deutsche Musik machen. Offenbar brauchen die Menschen eine Schublade, in die sie einen stecken können. Ich kann mit Schlager gut leben. Wir sind in einem Alter, in dem wir keine Sachen mehr machen, an die wir nicht glauben. Nietengürtel und Stromgitarre sind wir einfach nicht.

freizeit: Wie ist das, wenn du nach Hause kommst, Lukas? Sagst du dann zu Marjan, ,Komm leg mal unsere CD auf‘?

Perman: Das wäre was. Bei uns läuft höchstens Chillout-Musik oder gar nichts. Ich liebe die Stille. Unsere CD drehe ich nur im Auto auf. Wir haben dort auch nur diese eine CD. Ich muss aber wirklich sagen, dass sie immer gute Laune macht, wenn ich sie höre.

Shaki: Lukas hört sehr wenig Musik. Wahrscheinlich, weil das unser Beruf ist und man dabei nicht abschalten kann. Man singt automatisch mit, was für einen Sänger sehr anstrengend ist. Die Stimmbänder schwingen immer mit. Selbst wenn du keinen Ton von dir gibst, arbeitet die Musik in deinem Körper.

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freizeit: Der Schauspieler Karlheinz Hackl hat mir erzählt, dass er ein Paar kannte, das sich zur Stimmschonung vor Auftritten nur pfeifend unterhalten hat. Das wäre doch eine Möglichkeit für euch.

Perman: Bei uns funktioniert es sogar, dass ich nur an etwas denken muss, und Marjan weiß es schon.

Shaki: Wenn wir jetzt noch dreißig oder 40 Jahre so weitermachen, denken wir irgendwann womöglich total gleich.

Perman: Vielleicht habe ich dann auch braune Haare und braune Augen.

Shaki: Man sagt, je länger man zusammen ist, desto ähnlicher wird man sich.

freizeit: Bisher sieht man noch nichts. Immerhin seid ihr schon acht Jahre zusammen und damit Beziehungsdinosaurier. Was ist euer Geheimnis?

Shaki: Ich bin gerne ein Beziehungsdinosaurier solange es nicht bedeutet, sich verstellen zu müssen. Wir verkünden keine heile Welt, wie es bei vielen Schlagerpärchen üblich ist. Unser Geheimnis ist, dazu zu stehen, dass wir keine Teflonliebe führen. Wir streiten uns und haben Höhen und Tiefen.

freizeit: Trotzdem lastet ein Druck auf euch. Eure Beziehung hat mit den Hauptrollen im Musical „Romeo und Julia“ begonnen. Romantischer geht es nicht. Ihr geltet seither als Traumpaar.

Perman: Traumpaar ist ein absurder Ausdruck. Wir sind ein normales Paar, das es miteinander probiert. Wir haben dieselben Probleme wie andere auch. Was uns vielleicht unterscheidet ist, dass wir nicht gleich bei der ersten Hürde aufgeben. Das haben wir beide von unseren Eltern mitbekommen. Unser Beruf trägt auch einiges dazu bei. Als Künstler muss man sich ständig neu erfinden und immer weitergehen. Vielleicht haben wir ein bisschen mehr Ausdauer als andere.

Shaki: Das stimmt alles, klingt mir aber zu pragmatisch. Die Basis des Ganzen, so kitschig es klingt, ist unsere Liebe. Warum sie bei uns am Leben bleibt, weiß ich nicht. Ich denke mir immer: Wenn es zusammen schöner ist als alleine, reicht das als Argument.

Perman: Weil vorhin von Druck die Rede war: Ich verspüre ihn auch deshalb nicht, weil es nicht verwerflich wäre, wenn wir uns trennen würden. Wer scheitert, begeht ja kein Verbrechen.

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freizeit: Also, ich wäre schon enttäuscht. Es gibt wenige Paare in der Öffentlichkeit, die es so lange gemeinsam aushalten.

Shaki: Mir wäre es auch nicht recht, muss ich sagen. Wärst du nicht enttäuscht?

Perman: Das war ja nur reine Theorie. Immerhin gibt es genug Paare, die lange zusammen sind, vor allem am Land.

freizeit: Der springende Punkt ist ja, dass ihr in der Stadt lebt und dazu noch prominent seid. Das macht eine Beziehung wahrscheinlich nicht einfacher. Ihr beide habt unzählige Möglichkeiten, jemanden kennenzulernen.

Perman: Gerade als Künstler hast du sehr viele Unsicherheiten in deinem Leben. Einmal hast du eine Extrembelastung und bist im Dauerstress, dann hast du wieder einen Leerlauf. Es ist wie bei den Aktien. Einmal geht es rauf, dann wieder runter. Da sind unsere Beziehung, Freunde und Familie Konstanten, die bleiben. Das pflegen wir.

freizeit: Gerade bei „Dancing Stars“ werden den Teilnehmern gerne Affären mit dem Tanzpartner nachgesagt. Hast du keine Angst Lukas, dass Marjan ihrem Lehrer zu nahe kommen könnte?

Perman: Sich nahe zu kommen ist ja der Sinn beim Tanzen. Ich freue mich, wenn Marjan einen hübschen Tanzpartner bekommt, den sie auch gut riechen kann. Sonst wird es ja zur Qual. Falls sie sich verlieben sollte und durchbrennen will, werde ich das nicht verhindern können. Festhalten funktioniert nicht, wie ich gerade in meinem Freundeskreis erlebt habe. Wir wohnen in einer Stadt mit vielen attraktiven Männern. Wenn Marjan weg gewollt hätte, wäre sie schon gegangen.

Shaki: Wir haben uns auch immer Freiheiten gelassen. Lukas war schon mehrere Male beruflich alleine in Japan, wo es eine große Musical-Fan-Communitiy gibt. Da braucht man Vertrauen. Ich fahre auch oft zu meiner Familie nach Hamburg und Lukas fährt mit seinen Jungs Skifahren. Das kann ich gar nicht.

Perman: Natürlich habe ich mir diese Hobbys bewusst ausgesucht. Marjan hat auch eine Pferdeallergie. Deshalb gehe ich gerne reiten und habe dann endlich Zeit für mich.

Shaki: Na, du musst mich ja sehr lieben. Wenn die Leute das lesen, glauben sie das noch. Sie können ja nicht hören, wie du es sagst. Im Ernst: Freiraum ist wichtig. Wir sind so oft zusammen, dass die Tage, an denen wir uns nicht sehen, schwer ins Gewicht fallen. Dann haben wir wieder Sehnsucht und freuen uns aufeinander.

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freizeit: Ihr neckt euch gerne. Besonders Lukas hat es da faustdick hinter den Ohren. Streitet ihr auch richtig?

shaki: Früher haben wir gekämpft, um unsere Grenzen abzustecken. Da sind die Fetzen geflogen. Mittlerweile akzeptieren wir, dass jeder von uns in bestimmten Bereichen unterschiedliche Vorgehensweisen hat. Wenn es emotional wird, muss man sich nur fragen, ob der eigene Weg wirklich der einzig richtige ist. Das weiß man ja nie.

Perman: Wenn zwei an eine Sache unterschiedlich herangehen, wird es halt schwierig. Man muss seinen Stolz überwinden, um nachzugeben. Aber dazu leben wir ja in einer Demokratie. Da muss einfach viel diskutiert werden. Aber Marjan, du hast ja jetzt akzeptiert, dass mein Weg immer der Richtige ist. Das ist praktisch, weil wir so weniger Probleme haben als früher.

Shaki: Ich bin halt mit der Zeit auch schlauer geworden.

freizeit: Da kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen. Marjan, Lukas hat dir vor einiger Zeit einen Heiratsantrag gemacht. Was ist daraus geworden?

Shaki: Das ist nun schon wieder über zwei Jahre her. Wir waren so damit beschäftigt, wie wir die Hochzeit nicht haben wollen, dass wir die Zeit übersehen haben. Ein Tag ist uns jedenfalls zu wenig, das ist so schnell vorbei. Ich würde gerne zwei Wochen feiern.

Perman: Vielleicht sind wir da noch nicht auf einen grünen Zweig gekommen, weil es für uns einfach so passt, wie es derzeit ist. Es besteht einfach keine Notwendigkeit jetzt zu heiraten, sonst hätten wir es bestimmt schon getan. Möglich, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem wir sagen: Jetzt wollen wir einen Schritt weitergehen.

freizeit: Zusammen zu sein ist eine Sache. Doch wie viel Zeit, die ihr gemeinsam verbringt, ist emotional wertvolle Zeit?

Perman: Das ist eine gute Frage. Das Problem, wenn man auch zusammen arbeitet ist, dass das Uhrwerk niemals still steht. Die emotionale Zeit muss man sich schon erarbeiten.

Shaki: Wir verabreden uns dann bewusst zu einem Date, schalten das Handy aus und reden nicht über den Job. Denn dann bleibt das Wichtigste übrig: Dass wir einfach gerne Zeit miteinander verbringen.