"Wollte Schwarze töten": Neeson schockiert mit rassistischem Interview
1994 wurde Liam Neeson für das Holocaust-Drama "Schindlers Liste" für einen Oscar nominiert. Nun sorgt der in Nordirland geborene Schauspieler mit einer rassistischen Aussage für Entsetzen bei seinen Fans.
Neeson wollte Rache an "Schwarzen" verüben
Im Rahmen eines Interviews mit The Independent, bei dem der 66-Jährige seinen neuen Film "Cold Pursiut" bewerben wollte, beschreibt Neeson, wie er reagierte, als eine ihm nahestehende Person vergewaltigt wurde.
In "Cold Pursiut" spielt Neeson einen Vater, der Rache übt für den Tod seines Sohnes, der bei einer Drogen-Fehde getötet wurde. Er könne den Beweggrund seines Charakters durchaus nachvollziehen, erzählte Neeson.
Er selbst habe vor einigen Jahren eine extreme Reaktion an den Tag gelegt, als er erfuhr, dass eine namentlich nicht genannte Verwandte vergewaltigt worden war.
"Sie ging mit der Situation beeindruckend um. Aber ich wollte sofort wissen, ob sie wusste, wer ihr das angetan hat. Sie sagte 'Nein'", so Neeson. Dann habe er wissen wollen, welche Hautfarbe der Täter gehabt habe. "Sie sagte, es sei ein Schwarzer gewesen."
Neeson weiter: "Ich habe die Gegend durchsucht, mit einem Schlagstock."
Er habe gehofft, irgendein "schwarzer Bastard" würde aus einer Kneipe kommen und ihn wegen etwas anmachen. "Dann hätte ich ihn umgebracht."
Kritik für rassitische Äußerung
Es sei eine schreckliche Zeit gewesen und er hätte aus dieser "furchtbaren" Reaktion eine wertvolle Lehre gezogen. In problematischen Zeiten in Nordirland aufzuwachsen hätte ihm außerdem Einblicke gegeben in das "grundlegende menschliche Bedürfnis nach Rache" gegeben. Doch er habe gelernt, wie destruktiv dieses sein kann. Heute schäme er sich für seine impulsive Reaktion von damals.
"Ich verstehe das Bedürfnis nach Rache, aber es führt nur zu mehr Rache, zu Morden und weiteren Morden. Nordirland ist der Beweis dafür", sagte Neeson, dessen Anekdote nun im Netz für kritische Kommentare sorgt.
Twitter-User werfen Neeson vor, er würde farbige Menschen stereotypisieren und bezeichnen den Mimen als "Rassisten". Viele drücken zudem die Hoffnung aus, der Schauspieler nicht als Moderator für die diesjährigen Oscars eingeladen werde.
Eigentlich hätte Komiker Kevin Hart heuer die Oscarverleihung moderieren sollen. Nachdem er wegen schwulenfeindlicher Witze für Negativ-Schlagzeilen gesorgt hatte, hatte Hart Ende des vergangenen Jahres seine Funktion als Moderator niedergelegt. Wie nun bekannt wurde, sollen stattdessen unter anderem Whoopi Goldberg, Jennifer Lopez und Daniel Craig durch die Oscarverleihung am 24. Februar führen.