Klage von Prinz Harry: Londoner Prozess um abgehörte Telefone begann
Im Fall der Schadenersatzklage von Prinz Harry und weiteren britischen Prominenten wegen abgehörter Telefone hat am Mittwoch ein Prozess am Londoner High Court begonnen. Der 38-jährige Royal und andere Promis werfen den früheren Verantwortlichen der Boulevardzeitungen The Mirror, The Sunday Mirror und Sunday People vor, von illegale Methoden wie dem Abfangen von Handy-Sprachnachrichten und dem Erschleichen medizinischer Daten gewusst zu haben.
Beklagter ist der Verlag der drei Blätter Mirror Group Newspapers (MGN). Dass die Prominenten durch Journalisten und Privatdetektive bespitzelt wurden, hatte der Verlag bereits eingestanden. Nun geht es darum, ob und wie die Führungsebene in die illegalen Tätigkeiten involviert war. Die Anwälte des Verlags weisen die Vorwürfe zurück und argumentieren unter anderem, die Klage komme zu spät.
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Das Verfahren ist für sieben Wochen angesetzt. Erwartet wird, dass der jüngere Sohn von König Charles III. (74) im Juni selbst in den Zeugenstand treten wird. Im Fokus des Verfahrens stehen dürfte unter anderem der frühere Chefredakteur des Mirror, Piers Morgan, der das Blatt von 1995 bis 2004 leitete. Morgan hatte sich in den vergangenen Jahren vor allem als scharfer Kritiker von Harrys Frau Meghan (41) hervorgetan. Die Vorwürfe in dem aktuellen Verfahren weist er zurück.
Der Prozess ist nur einer von mehreren, die Prinz Harry in Großbritannien gegen die als "Tabloid Press" bezeichneten Boulevardmedien führt. Er war bereits im März in einem Verfahren gegen den Verlag der Blätter Daily Mail und Mail on Sunday, Associated Newspapers Limited, überraschend selbst in den Zeugenstand getreten. Auch gegen den Verlag der Zeitungen Sun und der inzwischen eingestellten News Group Newspapers hat Harry wegen ähnlicher Vorwürfe ein Verfahren ins Rollen gebracht.