Joesi Prokopetz: "Für a zweite Sau is a no Platz"
Von Marion Hauser
Die Quoten-Königin Elisabeth T. Spira hätte eine Freude an Joesi Prokopetz ’ Büro in Mödling gehabt. Es ist das Paradies des filmischen Gegenschnitts zum Kitsch. Überall stehen Abscheulichkeiten aller Art herum, die der Kabarettist und Autor in seinem 60-jährigen Leben zusammengetragen hat.
Aber Joesi sucht glücklicherweise keine Frau, denn er ist seit neun Jahren mit Karin Fendrich (Ex-Schwägerin von Rainhard) zusammen. Er lud lieber den KURIER ein, um mit uns in seinem Leben zu blättern.
Wer "So weit, so komisch" (Amalthea) liest, glaubt, den Prokopetz zu hören. Als ob er auf der Bühne stehen und eine Geschichte erzählen würde. Wie folgende: Ich war einmal im Sommer ordnungsgemäß auf Urlaub in Österreich, in einer Gegend, die so gesund war, dass sie einen Touristen erschießen mussten, um den Friedhof einweihen zu können, und bin mit einem Sessellift auf einen Berg hinaufgefahren. Ich musste bei der Bergfahrt ständig grüßend nicken und aufgesetzt grinsen, weil jeder Dodel, der in einem talwärts fahrenden Sessel saß, mir "Griaß di" zurief. Einige Zeit später stand ich in einem Lift eines All-inclusive-Beherbergungsbetriebs, ein Fleischhauer mit martialisch blutiger Schürze und einer Schweinehälfte auf der Schulter stand bereits drin und sagte:"Griaß di, wir kennen uns vom Sessellift." Und gleich weiter: "Komm eini, für a zweite Sau is a no Platz!"