Debütanten mit klingenden Namen
Von Axel Halbhuber
Sie erleben den Opernball in der ersten Reihe: Jennifer Lafer (18) und Gianni Stumpf-Schalko (19) wurden dank ihrer prominenten Eltern vom Opernballbüro als Debütantenpaar in der Auslage bestimmt. Bei der ersten Probe am Samstag trafen sich die Tochter von Starkoch Johann Lafer und der Sohn des Immobilien-Unternehmers Georg Stumpf erstmals, im Anschluss bat sie der KURIER ins Kaffeehaus.
KURIER: Eröffnen Sie den Opernball Ihren Eltern zuliebe?
Jennifer Lafer: Sie haben es mir vorgeschlagen. Aber ich finde die Idee gut.
Gianni Stumpf-Schalko: Es war ein großer Wunsch meiner Mutter. Und auch meiner damaligen Freundin. Ich freue mich aber darauf.
Lafer: Für mich ist das neu, ich war in keiner klassischen Tanzschule. Ich mache aber schon länger Showtanz und Hip-Hop.
Sind Ihre prominenten Nachnamen eine Bürde oder ein Segen?
Stumpf-Schalko: In Österreich billigt nicht jeder die Prominenz. Im Zuge des Opernballs finde ich es okay, aber sonst würde ich nie in die Öffentlichkeit drängen.
Lafer: Für mich ist der Trubel neu, meine Eltern haben mich immer rausgehalten. Aber in Wien kennt mich niemand, das ist in Deutschland schon intensiver.
Beneiden Ihre deutschen Freunde Sie um den Opernball?
Lafer: Die mussten erst nachschauen, was das ist. Außerdem ist gerade Karneval bei uns, da will jeder zur Party. Deshalb wollte auch keiner von ihnen mitfliegen. Aber um das Kleid haben sie mich ein bisschen beneidet.
Was tragen Sie?
Lafer: Ein Kleid von Jenny Packham aus London: kurze Ärmel, viel Spitze. Mit Glitzerbrosche.
Stumpf-Schalko: Mein Frack ist von Knize, Gentleman-like. In Österreich flippen schon viele aus, wenn sie hören, dass man den Opernball eröffnet. Aber man darf sich nicht mitreißen lassen.
Am Donnerstag stehen Sie beide in der Auslage. Lampenfieber?
Stumpf-Schalko: Es ist eine schnelle Choreografie. Aber ich habe von meiner Mutter gelernt: Nichts wird so heiß gegessen wie gekocht. Es bringt ja nichts, sich Tage vor dem Ball verrückt zu machen.
Lafer: Ich hab ein bisschen Angst, dass ich Fehler mache.
Der Herr muss auf seine Partnerin achten. Oder ist das für junge Menschen zu altmodisch?
Lafer: Bei meinen Freunden gibt es dieses Denken nicht mehr unbedingt.
Stumpf-Schalko: Bei der Eröffnung muss jeder selbst seine Schritte können, da kann man kaum helfen. Aber die Tür aufzuhalten gehört zur Höflichkeit. Das hat nichts mit Sexismus zu tun.
Wollen Sie dem Berufsweg Ihrer Eltern folgen?
Lafer: Kochen ist nicht meines. Ich habe noch ein Jahr Schule, dann möchte ich ein bisschen in Amerika arbeiten, dann Modekommunikation in London studieren.
Stumpf-Schalko: Ich möchte nach dem Wirtschaftsstudium in Singapur leben und die Asien-Seite der Firma meines Vaters ausbauen. Das wäre mein Traum.