Inkognito: Geburtstagsfeier mit Austropop
Von Dieter Chmelar
Schon faszinierend: Dieser Bauernbua mit zehn Geschwistern aus Neusiedl an der Zaya, der Fleischhauer lernte und als Steward zur See fuhr, ist heute, ohne jeden Zweifel, der Doyen unter Wiens Barbesitzern. Umso faszinierender: Trotz seines Erfolgs seit 36 Jahren würde er jeden Beliebtheitswettbewerb haushoch gewinnen.
Das „Inkognito“ hinter der Volksoper gilt seit jeher als erste Adresse für den „zweiten Abend“ an einem Tag. Es öffnet nämlich nur selten vor Mitternacht. „Egal, von wo i komm“, gesteht etwa Wilfried Scheutz, „der Carlo liegt immer irgendwie am Weg.“
Manche treue Seele ging auch schon verloren – Ludwig Hirsch, „Schurl“ Danzer oder Supermax. Aber es gelang allen „schmerzfrei“, die ganze lange Nacht einen Namen totzuschweigen – bis zu jenem Moment, als die Frage aufkam: „Was ist der Unterschied zwischen Falco ( 1998) und Fendrich?“ – Antwort: „Falco lebt.“ (Anm.: Fendrich hatte im Jahre „Schnee“ die Szene in ein polizeiliches „Konzert“ hineingezogen).
P. S.: Als am Montag gegen zehn Uhr Früh das Festzelt abtransportiert wurde, da feierte immer noch ein „harter Kern“ (mit weicher Birne). Und wer? Das bleibt inkognito. Ehrensache, besser gesagt: Chefsache.