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In Therapie: Joko Winterscheidt gibt ehrliche Einblicke in persönliche Krise

Bekannt wurde er als Teil des Duos Joko und Klaas und er zählt zu den bekanntesten Moderatoren Deutschlands. Das Leben von "Wer stiehlt mir die Show?"-Erfinder Joko Winterscheidt war aber nicht immer einfach.

Er ist sechs Jahre alt, als seine Mutter stirbt. Winterscheidt wächst mit seinem Vater und zwei Geschwistern in einer kleinen Stadt im Rheinland auf. 

Winterscheidt seit anderthalb Jahren in Therpie

Über den frühen Tod seiner Mutter hat er schon öfter gesprochen. Ansonsten hält Winterscheidt sein Privatleben dem Rampenlicht fern. Früh hat er gelernt, zu funktionieren. "Ich kenne das ja nicht anders", erzählte er jetzt im "Deutschland3000"-Podcast.

Bis zu einem "katastrophalen Sommerurlaub", in welchem dem Moderator bewusst wurde, dass er etwas in seinem Leben ändern muss. Er habe plötzlich nichts mehr gefühlt. "Weil ich so jung war, war mir gar nicht klar, was ich verloren habe", erzählte der 45-Jährige über die einschneidende Erfahrung. "Das macht natürlich was mit einem."

Weiter: "Für mich galt immer der Satz: 'Ich kenn das ja nicht anders, deswegen ist das ok für mich.' Ich glaube aber, da habe ich mich sehr lange selber angelogen. Das war einfach die Scheu vor der Auseinandersetzung, dass das passiert ist."

Seit anderthalb Jahren befindet er sich in Therapie. 

Winterscheidt: "Im Mittelpunkt zu stehen, ist gar nicht mein Ding"

Als es im Gespräch mit "Deutschland3000"-Moderatorin Eva Schulz um die Außenwahrnehmung seiner Person als Entertainer ging, schlug Winterscheidt aber überraschend ernste Töne an. 

"Ist es, sich ausleben können vor der Kamera, oder ist es auch, Applaus zu bekommen?", wollte Schulz von ihrem Podcast-Gast wissen. Mit der Antwort hat sie vielleicht nicht gerechnet. "Ich erzähle jetzt was, das habe ich noch nie erzählt. Ich habe eine Therapie angefangen vor anderthalb Jahren, weil es mir aus anderen Gründen nicht gut ging", entgegnete Winterscheidt. 

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"Sie stehen ja im Rampenlicht. Die Liebe, die man vielleicht bekommen will. Das ist ja was, das könnte man sagen, bekommt man da" - das sei in seiner Therapie immer wieder Thema. "Ich weiß immer nicht, wie man das richtig beantworten kann. Wenn ich mir das gewünscht hätte, dass das alles so kommt, dann würde mir das viel mehr bedeuten", erklärte er. 

Winterscheidt betonte zwar, für seinen Erfolg sehr dankbar zu sein. Aber: "Dieses Im-Mittelpunkt-stehen ist gar nicht mein Ding." 

Er sei in der Arbeit ein Harmonie-Mensch. Wenn es nicht gut läuft, würde ihn das belasten. "Wenn wir [alle] ne gute Zeit haben, dann geht's mir gut. Wenn wir [...] aber Sand im Getriebe haben, dann frisst mich das auf", gestand er. "Ich bin sehr gut darin, anderen zu helfen und sehr schlecht darin, mir selbst zu helfen", fügte Winterscheidt hinzu. 

Erst der besagte Sommerurlaub habe ihm klargemacht, professionelle Hilfe zu brauchen.

Winterscheidt habe damals mit Freunden einen Katamaran gemietet. Doch das machte ihn nicht glücklich. "Ich habe gar nichts gefühlt. Mir ging es richtig beschissen. Das hat was mit mir gemacht. Ich habe gedacht: 'Das ist nicht normal, das ist nicht gut.'"

Seine Freunde hätten bereits gemerkt, dass er Hilfe brauchen würde und ihm einen Therapieplatz besorgt. Durch dies Therapie habe er sich selbst besser kennengelernt. "Es ist das Wertvollste, das ich nur jedem empfehlen kann", so Winterscheidt heute.