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Holocaust-Vergangenheit: Daniel Radcliffe den Tränen nah

Als "Harry Potter"-Star Daniel Radcliffe das Schriftstück vorliest, bricht er in Tränen aus. Es handle sich um den Abschiedsbrief seines jüdischen Ururgroßvaters, der sich 1936 das Leben nahm. Mit dessen Geschichte beschäftigt sich der Schauspieler nun laut Berichten der Sun, in einer Sendung namens „Who Do You Think You Are.“

1936 sei Samuel Gershons Juweliergeschäft überfallen worden. Als Radcliffes Ururgroßvater daraufhin die Beamten verständigte, warf man ihm kurzerhand versuchten Versucherungsbetrug vor, da man aufgrund seiner jüdischen Herkunft davon ausging, er habe sich den Schaden selbst zugefügt, um an die Versicherungssumme zu kommen. So, mittellos und beschämt, habe Gershon sich im Alter von 42 Jahren das Leben genommen.

Schockiert über Antisemitismus

Radcliffe kann das Schicksal seines Großvaters kaum fassen: "Alles, wofür er gearbeitet hat und wofür sein Vater gearbeitet hat, ist irgendwie zerstört worden." Der Schauspieler wünscht sich, er könnte die Geschehnisse noch beeinflussen und "in die Vergangenheit eingreifen", doch Zeitumkehrer, wie bei "Harry Potter", gibt es in der Realität leider nicht. Später bezahlte die Versicherung den Schaden – nach Gershons Suizid.

In einem Polizeibericht zu dem Fall hieß es: "Juden sind so häufig für die Zerstörung ihrer eigenen Geschäftsräume verantwortlich." Radcliffe, dessen Familie von russischen und deutschen Einwanderern abstammt und sich selbst als Atheisten bezeichnet, ist schockiert über das Vorurteil: "Es ist ja wohl ein Scherz, dass die Tatsache ein Jude zu sein, Beweismittel genug war, um jemandem eine Straftat vorzuwerfen."

Auch seine Ururgoßmutter, die von dem Vorfall schwer belastet wurde, bewundert der Schauspieler. Er sei erstaunt, dass eine Person über die er so gut wie nichts wusste, eine der stärksten Persönlichkeiten in seiner Familie gewesen sei. Zum Schluss zeigt Radcliffe laut der Sun auch ein Bild seines Vorfahren, auf dem eine deutliche Ähnlichkeit erkennbar ist.

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Wer Selbstmordgedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

www.suizid-praevention.gv.at