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Hat Melanie Müller Verbindungen in die rechtsradikale Szene?

Der deutsche TV-Sender RTL hat kompromittierende Aufnahmen veröffentlicht, die Melanie Müller in der Mitte einer Gruppe zeigen, die wiederholt "Sieg Heil" grölt, und über mögliche rechtsradikale Verbindungen ihres aktuellen Partners spekuliert. Müller selbst sagt, sie habe das Konzert kurz nach dem Vorfall abgebrochen und als Konsequenz ihr nächstes Konzert abgesagt.

Auf Instagram distanziert sie sich: "In mein Publikum gehören keine Nazis".

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Verbindungen in die rechte Szene?

In einem ausführlichen Videostatement äußert sie sich auch zu ihrem Partner, mit dem sie seit Anfang des Jahres zusammen ist und dem von RTL Verbindungen in die rechte Szene nachgesagt werden.

Er war bei einem Kindergeburtstag in einem Shirt der Marke "Thor Steinar" fotografiert worden - ein Erkennungsmerkmal der rechtsextremen Szene, ihr Logo glorifiziert laut dem Verfassungsschutz von Brandenburg die Wehrmacht. Auch soll er Beziehungen zur rechtsextremen Szene pflegen, etwa dem Sin City Boxgym, in dem 2021 bei einer Razzia eine Hakenkreuzflagge gefunden wurde. Dort trainierte auch Müller für das Promiboxen. Ihr Partner soll auch mit der Asgaard-Security-Firma verflechtet sein, die schon mehrmals im Fokus der Ermittlungen der deutschen Behörden stand. Dem deutschen Medium Spiegel liegen Aufnahmen aus 2017 vom Quartier der Firma in Bagdad vor, die die Reichskriegsflagge an der Wand und eine Parole aus NS-Zeiten zeigt. 

Melanie Müllers Statement:

„Ich wurde am 17.09. zu einem Oktoberfest in Leipzig gebucht, bei dem ich vorher noch zwei weitere Auftritte hatte und zu dem gebuchten Auftritt – das war ein Oktoberfest in Leipzig – bin ich angekommen, auch wirklich eine Viertelstunde zu spät, weil ich vorher zwei Auftritte hatte. Es war ein kleines Set gestellt, alle rannten in Lederhose und Dirndl herum und ich bemerkte auch gar nicht rechts und links, was für Leute da waren. Und nach dem zweiten Song ist meiner Fotografin sogar eher aufgefallen, weil oben war es gar nicht so richtig zu hören – es war so so laut rechts und links. Und wenn ich in meinem Auftrittswahn bin, höre ich da gar nicht so genau hin. Und mir ist dann wirklich aufgefallen, dass rechtsradikales und nationalsozialistisches Gedankengut geschrien wurde, wo ich schon darauf hingewiesen habe, das bitte zu unterlassen und zwei, drei weitere Lieder, musste ich dann wirklich abbrechen, bin von der Bühne, hab mich verabschiedet, hab auch versucht, keinerlei Bilder rechts und links zu machen. Mich sogar relativ schnell ins Auto gesetzt und bin dann einfach gefahren. Mir war da noch gar nicht klar, dass da Videos gemacht wurden, was das für Ausmaße hat, dass da von Lok Leipzig die Hälfte voller Hooligans waren, sonst hätten wir den Auftritt natürlich nicht angenommen. Für mich war das ein ganz normales Oktoberfest, eine normale Veranstaltung, wie jede andere auch. Ich möchte natürlich hier wirklich darauf hinweisen, dass ich mit rechtsradikalen Sachen oder mit Nazis überhaupt nichts am Hut habe. Wir haben sehr, sehr viele Ausländer im Freundeskreis, mein Personaltrainer ist ein Farbiger, unser Au-Pair-Mädchen kommt aus Kolumbien. Wir haben ein ukrainisches Kindermädchen, also da besteht überhaupt kein rechtsradikales Gedankengut bei mir.

Die Frage, was es mit dem Box Gym Sin City auf sich hat, ist ganz einfach. Sin City hat mich damals zum Promi-Boxen trainiert und dass die da jetzt drei, vier Hooligans mit drin haben, wusste ich gar nicht. Die haben mich trainiert vor zwölf Jahren. Klar, die Stadt Leipzig ist nicht besonders die Größte, wenn man sich sieht, sagt man sich ‘Guten Morgen’, ‘Guten Abend’ und ‘Guten Weg’. Ich weiß, dass die behinderte Kinder trainieren und das sogar kostenfrei und da hab auch ich mir keinerlei Gedanken gemacht.

Es gab ja einen Kindergeburtstag bei uns, wo eine Hopseburg aufgebaut wurde und mein derzeitiger Lebenspartner kam im weißen Hemd und musste die Hopseburg mit ausladen. Die wog 400 Kilo und der hatte ein weißes Hemd an und fragte einfach denjenigen, der uns die Hopseburg vermietet hatte, ob er einen Pullover oder eine Jacke oder irgendwas hatte, zog sich den Pullover an, wo eben Thor Steinar draufstand. Und das sind manchmal so Sachen, da reagiert man gar nicht oder man sieht das gar nicht, weil im Nacken neun kleine Kinder, die Hopseburg musste so schnell wie möglich aufgebaut werden und er hat sich den Pullover einfach drüber angezogen. Wir haben es später im Nachgang erst, als wir selber drauf hingewiesen wurden, nicht mal realisiert, was das für Ausmaße hat.

Warum habe ich im Vorfeld nicht abgesagt? Weil ich würde jetzt mal sagen – ich spreche für viele Künstler – wir sind Künstler, die ziehen sich an, werden meistens gefahren und werden auf der Bühne wachgerüttelt und haben einen Auftritt. Was da für Leute manchmal vor einem stehen, das wissen wir manchmal nicht. Ich hab Auftritte, da stehen nachts drei Uhr noch kleine Kinder, wo man sich fragt: „Was ist denn hier los? Ich hab schon mal einen Auftritt gehabt, da holt man einen 17-Jährigen hoch und fängt an, mit dem zu tanzen und im Nachgang erfährt man, der ist erst 17, der hätte gar nicht hoch dürfen. Also: Wir sind Künstler, wir werden gebucht. Und wenn bei mir oben Oktoberfest draufsteht, weiß ich, was ich anziehen kann und weiß mein Programm.

Ich möchte nochmal drauf hinweisen, dass ich mit rechtsradikalen Sachen wirklich nichts zu tun habe, habe den Auftritt auch wirklich abgebrochen und mehrere schlaflose Nächte gehabt in der Hoffnung, dass mir das nicht auf die Füße fällt. Aber leider wurden diese Videos eben so weitergegeben und ich möchte mich da natürlich wirklich äußerst zurücknehmen und bitte da einfach um Verständnis an dieser Stelle. Da auch ich zwei kleine Kinder habe und auch gerade in Trennung lebe, fällt mir wahrscheinlich gerade alles auf die Füße.“