Für Menschenrechte: Rapperin Minaj sagt Show in Saudi-Arabien ab
Von Julia Parger
Die Sängerin Nicki Minaj (36) hat aus Bedenken über Menschenrechtsverletzungen ein geplantes Konzert in Saudi-Arabien abgesagt. Sie werde beim Jeddah World Fest nicht auftreten, gab Minaj am Dienstag per Mitteilung laut US-Medien bekannt.
"Nachdem ich sorgfältig darüber nachgedacht habe, werde ich mein Konzert am Jeddah World Fest absagen", hieß es in einem Statement der Rapperin.
Minaj steht für Menschenrechte ein
Obwohl sie nichts lieber täte, als für ihre Fans in Saudi Arabien aufzutreten, lege Minaj Wert darauf, ihre Unterstützung für Frauenrechte, für die LGBTQ-Community und für Meinungsfreiheit zu zeigen. LGBTQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle und queere Menschen.
Das Jeddah World Festival hatte die "Megatron"-Rapperin vorige Woche für ein Konzert am 18. Juli als Stargast angekündigt.
Menschenrechtler hatten danach die Sängerin aufgefordert, nicht bei dem Festival in dem konservativ-islamischen Land aufzutreten. Es sei "heuchlerisch" dort eine Performance zu geben, nachdem sie zuvor auf Gay-Pride-Paraden gerappt hatte.
Menschenrechtsorganisationen haben in der Vergangenheit die eingeschränkten Rechte von Frauen in dem ultrakonservativen Königreich immer wieder kritisiert. Homosexuelle Handlungen sind in Saudi-Arabien strafbar.
Minaj will Kontakt zu ultrakonservativer Regierung herstellen
Wie die Rapperin auf Twitter verkündete, werde sie versuchen, Kontakt zur Saudi-Arabischen Regierung herzustellen. Mit dieser wolle sich Minaj - die für ihre freizügigen Lieder und Auftritte bekannt ist - über die Problematiken unterhalten.
Nicki Minaj ist nicht die erste Künstlerin, die für einen geplanten Auftritt im Königreich Kritik kassiert. Dieses Jahr wurde auch Sängerin Mariah Carey von Menschenrechtsaktivisten dazu aufgefordert, ihre Performance abzusagen. Im vergangenen Dezember sorgte Rapper Nelly für Aufregung, als er in Saudi-Arabien ein Konzert "nur für Männer" gab.
Saudi-Arabien hat in den letzten Jahren versucht, den Wachstum des Kunst-Sektors zu fördern und gesetzliche Beschränkungen in der Entertainment-Industrie aufzuheben.
Das Jeddah World Fest unterliegt den Saudi-Gesetzen und ist frei von Alkohol und Drogen. Personen über 16 Jahre dürften die Musikveranstaltung besuchen, die im King Abdullah Sportstadium stattfinden.