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Festivalpreise beim Filmpreis

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Cannes" mir mal einer sagen, wo heuer all die Leute sind? Die Straßen wirken noch wie ausgestorben. Egal, ob man über die Croisette schlendert – die große Prachtstraße am Meer, schlendert, quasi der Kohlmarkt von Cannes – oder über die Rue d’ Antibes flaniert, die "Mariahilfer Straße" der Côte d’ Azur.

Gerade einmal Alec Baldwin ist schon auf der Terrasse des Hotel Carlton gesichtet worden. Heuer nimmt man in der Nobelherberge übrigens acht Euro für den Espresso, dagegen wirken zehn Euro für ein Gläschen Rosé geradezu läppisch. Für den kleinen Hunger zwischendurch empfiehlt sich die große Börse. Das Rinder­filet mit irgendwas an Parmesan schlägt sich mit stolzen 89 Euro zu Buche.

Wenige Stunden vor der Eröffnung der 65. Filmfestspiele von Cannes (Mittwoch Abend) vermisst man das hektische Treiben. Üblicherweise stehen da schon längst fertige Party-Locations der Filmfirmen am Strand, bis Montag karrten Lkw noch tonnenweise Deko-Material heran, das an Fassaden der Fünf-Stern-Hotels oder über Luxus-Boutiquen angebracht wird.

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Auch gut, wird man wenigstens nicht gleich aus Hotel-Hallen vertrieben. Denn wenn die Stars einmal ankommen, dann komplimentieren einen fesch livrierte Herren ins Freie. Bis es so richtig rauscht im "Palmblätter-Wald", hat man noch Zeit und Muße, sich auf die Spuren der Hollywood-Größen zu begeben. George Clooney verewigte sich genauso auf der Speisekarte der Hotelbar des Carlton wie "Simpsons"-Erfinder Matt Groening. Bin schon gespannt, welche Spuren auf Servietten oder Ähnlichem Robert Pattinson, Bruce Willis oder Brad Pitt hinterlassen werden – sie alle haben Filme laufen. Das Festival in Südfrankreich ist aber nur eine "Drehscheibe" in Cannes. Denn hier werden stets viele Geschäfte parallel abgeschlossen.

Den Eingang zum Hotel Martinez schmückt eine "Romy"-Werbung. Der Film ist nicht mal noch "im Kasten", in den nächsten zwei Wochen werden aber bestimmt schon die Rechte verkauft. Man wird sehen – als Erstes die Stamm-Kiebitze, die seit Sonntagabend Quartier auf ihren Sesseln und Leitern bezogen haben. "Manch älteres Semester war bestimmt schon vor 65 Jahren dabei", hört man einen Paparazzo im Vorbeigehen murmeln.