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Druck auf Charlène: Das strenge Erbrecht von Monaco

Seit über siebenhundert Jahren, wenn auch mit einigen Unterbrechungen, regiert das Haus Grimaldi Monaco. Als konstitutionelle Monarchie wird das Fürstentum aktuell von Fürst Albert II von Monaco, geleitet - dem einzigen Sohn von Fürst Rainier III und Gracia Patricia. Albert ist das zweitälteste Kind des verstorbenen Fürstenpaares. Seine jüngere Schwester ist Stephanie von Monaco, seine ältere Schwester Caroline von Hannover.

Caroline: Kein Anrecht auf Fürstentitel

Als Gracia Patricia im Alter von 52 Jahren an den Folgen eines Autounfalls starb, übernahm vorerst ihre erstgeborene Tochter Caroline die Rolle der Landesmutter an der Seite ihres nicht wiederverheirateten Vaters, um sich repräsentativen und wohltätigen Aufgaben im Fürstentum zu widmen - weswegen sie von vielen nach wie vor als wahre Fürstin Monacos gehandelt wird. 

Caroline Grimaldi stand zum Zeitpunkt ihrer Geburt auf Platz eins der monegassischen Thronfolge, den sie ein Jahr später bei der Geburt ihres Bruders Albert zugunsten des ältesten männlichen Erben verlor. Da Monaco die patrilineare Primogenitur, also die Bevorzugung der männlichen Linie anerkennt, wurde Albert mit seiner Geburt Thronfolger mit dem Titel Erbprinz von Monaco, Marquis von Baux.

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Nach dem Tod von Fürst Rainier wurde Albert zum Regenten von Monaco ernannt. Caroline verlor ihre Position als Landesmutter. Nach dem Tod ihres Vaters trug sie über längere Zeit weiterhin den Titel Erbprinzessin - was bedeutete, dass sie im Falle des Todes des amtierenden Fürsten Anspruch auf den Fürstinnentitel gehabt hätte. Den Titel Erbprinzessin verlor Caroline allerdings durch die Geburt der Zwillingskinder Fürst Alberts im Dezember 2014. Seitdem steht sie auf Platz drei der monegassischen Thronfolge.

Jacques ist Erbprinz 

Die Nachfolge in Monaco ist die Erstgeburt mit männlicher Präferenz. Obwohl Albert II das mittlere Kind von Prinz Rainier III und Grace Kelly ist, ist er der einzige Sohn - sodass er bei der Geburt automatisch in der Thronfolge vorrückte.

Der derzeitige Erbe ist der siebenjährige Jacques, Erbprinz von Monaco, Marquis von Baux, Sohn Alberts und dessen Frau Charlène, mit der der Fürst auch eine Tochter namens Gabriella hat. Obwohl Prinz Albert II einen 19-jährigen Sohn, Alexandre Grimaldi-Coste, hat, hat er Alexandres Mutter nie geheiratet. Dies schließt Alexandre von der Erbfolge aus.

Das strenge Erbrecht von Monaco 

Um den monegassischen Thron zu besteigen, müssen einige Kriterien erfüllt sein. Ein monegassischer Fürst muss von einem regierenden Fürsten abstammen. Seine Eltern müssen zudem mit Zustimmung des regierenden Fürsten geheiratet haben. Heiratet jemand ohne Zustimmung des Landesfürsten, verliert er seinen Platz in der Erbfolge, ebenso wie die aus der Ehe hervorgegangenen Kinder. Diese kann jedoch wiederhergestellt werden, wenn die Ehe endet, bevor die Krone den Besitzer wechselt und dem Paar keine Kinder geboren wurden.

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Jedes aufgrund von Ehebruch geborene Kind ist in Monaco nicht in der Erbfolge zugelassen. Außerdem müssen alle Erben monegassische Staatsbürger sein. Wenn niemand die Kriterien erfüllt, wird von Monacos Kronrat ein neuer Fürst aus den entfernten Nachkommen des Hauses Grimaldi gewählt.

Bis vor zwanzig Jahren hatten Monaco und Frankreich einen Vertrag, der vorsah, dass das Fürstentum Monaco an Frankreich zurückfallen würde, wenn es keinen Thronfolger gäbe. 2002 wurde die Verfassung von Monaco geändert. Adoptierte Kinder wurden von der Erbfolge ausgeschlossen. Auch die Geschwister des regierenden Fürsten oder die Kinder der Geschwister des regierenden Fürsten haben seitdem Anspruch auf den Fürstentitel, wenn der regierende Fürst stirbt und keine Kinder hinterlässt. 

Druck auf Fürstin Charlène

Da wundert es nicht, dass vor der Geburt der Zwillinge Jacques und Gabriella immer wieder berichtet wurde, auf Alberts Frau Charlène würde enormer Druck liegen, ihrem Mann einen Sohn zu schenken. Erst 2020 hat Christa Mayrhofer-Dukor, die vermeintliche österreichische Cousine von Grace Kelly, gegenüber der italienischen Zeitschrift Oggi über Charlène behauptet: "Ohne seinen Sohn wäre Monte Carlo am Ende gewesen. Das hat Albert große Sorgen bereitet." Seine Frau Charlène würde er nur lieben, weil sie ihm einen Sohn geschenkt hat.

Vor der Hochzeit habe sich Charlène sogar medizinischen Tests unterziehen müssen, um sicherzustellen, dass sie gebärfähig ist, behauptete die Wiener Society-Lady unter anderem. "Sie haben dann hart an einer Schwangerschaft gearbeitet. Aber es brauchte mehr, um die Geburt eines Sohnes sicherzustellen", so Christa Mayrhofer-Dukor. Sie wolle zwar nicht allzu viele Details preisgeben. "Aber dass sie all das akzeptierte, hat sie für Albert zu einer sehr speziellen Person gemacht."

Inwiefern die Behauptungen überhaupt den Tatsachen entsprechen, weiß nur das Fürstenpaar selbst.