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Die wenigen Royals, die nach Charles' Königshaus-Verkleinerung übrig bleiben könnten

Der neue britische König Charles III soll schon lange vorhaben, das Königshaus personell zu verkleinern. In den vergangenen Jahren hat die Firma - so nennen sich die Royals intern -  ohnehin gleich drei "Mitarbeiter" verloren: Harry und Meghan leben mit Sohnemann Archie und Tochter Lilibet in den USA, Prinz Andrew ist zudem in den Missbrauchsskandal um den US-Millionär Jeffrey Epstein verwickelt. Seine royalen Aufgaben gab er deshalb 2019 vorerst auf. Nun, da Charles vor einigen Tagen den Thron bestiegen hat, könnte damit nicht Schluss sein. Charles soll eine weitere Verkleinerung des Kreises der ranghohen Mitglieder der Königsfamilie planen, wurde in der Vergangenheit vielfach spekuliert.

Schlanke, moderne Monarchie

Der Autor und langjährige Freund des 2021 verstorbenen Prinz Philip Gyles Brandreth stellte in einem Interview einst die Vermutung auf, dass die geplante Verkleinerung der königlichen Familie schlussendlich dazu führen könnte, dass nur noch fünf "vollwertig arbeitende" Mitglieder übrig bleiben. Gegenüber dem britischen Journalisten Jeremy Vine skizzierte Brandreth, wie die abgespeckte Monarchie seiner Meinung nach aussehen könnte. Neben Charles und seiner Frau Camilla, Sohn Prinz William und Kate - seit dem Tod der Queen Prinzessin von Wales - sieht er Prinz Edward künftig an der Spitze der Royals.

So wäre wieder die Ursprungslage wiederhergestellt. "Als Prinz Philip der königlichen Familie beitrat, war diese sehr klein. Es gab nur den König und die Königin und die beiden Prinzessinnen." Im Laufe der Jahre habe sich die königliche Familie zu etwas entwickelt, das ziemlich "unhandlich" sei. Prinz Edward könnte dann Philips Arbeits fortsetzen. Er ist der jüngste Sohn der Queen.

Prinzessin Anne, die einzige Tochter der Queen, fehlte in Brandredts Aufzählung. Sie gilt als eines der fleißigsten Mitglieder der Königsfamilie. Sie ist Schirmherrin oder Präsidentin von rund 340 Organisationen, darunter "Save the Children". 2014 nahm sie 528 offizielle Termine in Großbritannien und im Ausland wahr. Dass man ihr ihren Status innerhalb der Royals abspricht, ist unwahrscheinlich.

Philip ging selbst erst im Alter von 96 Jahren in den Ruhestand. Sein letzter offizieller Auftritt war bei einer Militärparade der Royal Marines im August 2017 vor dem Buckingham-Palast. Ein Hintertürchen hatte sich "Rentner Philip" offen gehalten, nämlich als gelegentlicher Begleiter der Queen bei Terminen. Zuletzt wurde er aber kaum noch in der Öffentlichkeit gesehen. Er war der dienstälteste Prinzgemahl der britischen Geschichte.

Als Prinz Harry und Herzogin Meghan, aus dem Königshaus Reißaus nahmen, war der Aufschrei groß. Die Queen im Stich gelassen, die royalen Pflichten verletzt - nicht alle waren mit dem Entschluss einverstanden. So einzigartig ist das Schrumpfen der britischen Monarchie gar nicht. Tatsächlich befinden sich mehrere Königshäuser auf personeller Abspeckkur - aus unterschiedlichen Gründen.

Trendwende in Europas Palästen

Wie man ein Königshaus mit Anstand verschlankt, ohne dabei auf royale Füße zu treten, hat Schwedens König Carl XVI. Gustaf vorgemacht: Er entschied im 2019, dass fünf seiner sieben Enkel in Zukunft keine königlichen Amtsgeschäfte auf höchstem Niveau mehr ausüben müssen. Die Kinder von Prinzessin Madeleine und ihrem Mann Christopher O'Neill sowie die von Prinz Carl Philip und seiner Frau Prinzessin Sofia sind damit weiter Mitglieder der königlichen Familie, nicht aber des königlichen Hauses - ein kleiner, aber feiner Unterschied auf dem Weg zu mehr Privatsphäre.

Andere Königshäuser haben sich schon früher bewusst verschlankt. In den Niederlanden war der Thronwechsel 2013 Anlass für eine deutlichere Verkleinerung des Hofes: Nur noch direkte Verwandte ersten Grades von König Willem-Alexander gehören seither zum Königshaus. Das sind neben dem Monarchen noch Frau Máxima, die drei gemeinsamen Töchter, Ex-Königin Prinzessin Beatrix samt Sohn Constantijn und dessen Frau Laurentien sowie Beatrix' Schwester Margriet und deren Mann Pieter van Vollenhoven. Willem-Alexanders Cousins samt Anhang sowie auch die Kinder seiner Brüder sind nur noch Mitglieder der Königsfamilie.

Dabei entsteht aber auch ein Problem, das viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kennen: Je weniger Personal, desto mehr Arbeit bleibt an den Restlichen hängen.

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