"Desperate Housewives"-Star Felicity Huffman bricht Schweigen über College-Skandal
Schauspielerin Felicity Huffman ("Desperate Housewives") sprach in einem Interview mit dem Sender ABC7 zum ersten Mal über den Skandal um College-Zulassungen, der ihr vor einigen Jahren eine Haftstrafe einbrachte. "Ich hatte das Gefühl, dass ich meiner Tochter die Chance auf eine Zukunft geben musste", erklärt Huffman heute ihr Motiv. Sie hatte ein Bestechungsgeld von 15.000 Dollar gezahlt, damit falsche Antworten ihrer Tochter in dem Uni-Aufnahmetest SAT korrigiert wurden.
Im Mai 2019 hatte die 60-Jährige bei einem tränenreichen Termin vor Gericht ihre Schuld eingestanden. Im Oktober darauf hatte sie in einer Anstalt im nordkalifornischen Dublin eine elftägige Haftstrafe abgesessen. Zu den weiteren Auflagen gehörten unter anderem 250 Stunden gemeinnützige Arbeit. Huffman erhielt auch eine Geldstrafe von 30.000 Dollar.
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Die Hochschul-Bestechungen hatten weite Kreise gezogen. Unter Dutzenden Angeklagten waren auch die Schauspielerin Lori Loughlin aus der Sitcom "Full House" und ihr Mann, der Modedesigner Mossimo Giannulli. Sehen Sie Huffmans erstes Interview zum Skandel hier:
Huffman: Dachte ich wäre schlechte Mutter, wenn ich es nicht mache
Huffman schildert in dem Gespräch, wie es zu ihrer folgenschweren Entscheidung kam: "Die Leute gehen davon aus, dass ich einen Weg gesucht habe, das System zu betrügen und sprichwörtlich kriminelle Geschäfte in Hinterhöfen gemacht habe, aber das war nicht der Fall. Ich habe mit einem College-Berater namens Rick Singer gearbeitet, er wird oft weiterempfohlen. Ich arbeitete ein Jahr lang mit ihm zusammen und vertraute ihm bedingungslos. Er empfahl mir Programme und Tutoren, er war der Experte. Nach einem Jahr sagte er: 'Ihre Tochter wird an keinem der Colleges angenommen, an denen sie studieren möchte.' Und so glaubte ich ihm."
Sie habe sich um die Laufbahn ihre Tochter gesorgt, sagt die Schauspielerin. "Als er langsam anfing, den kriminellen Plan zu präsentieren, schien mir - und ich weiß, es hört sich verrückt an - dass dies meine einzige Möglichkeit war, meiner Tochter eine Zukunft zu verschaffen", so Huffman weiter. "Ich weiß, dass man im Nachhinein immer alles besser weiß, aber ich hatte das Gefühl, dass ich eine schlechte Mutter wäre, wenn ich es nicht tun würde. Also habe ich es getan."
Sie habe sich entschieden, über ihre Geschichte zu sprechen, um auf die gemeinnützige Organisation "A New Way of Life", die ehemals inhaftiere Frauen unterstützt, aufmerksam zu machen. "Ich möchte meine Erfahrungen, das, was ich durchgemacht habe, und den Schmerz nutzen, um etwas Gutes zu bewirken", sagte so Huffman. Bei der Einrichtung hatte sie laut dem People-Magazin auch die ihr auferlegten Stunden gemeinnütziger Arbeit geleistet.