Brendan Fraser: Comeback für den gefallenen 90er-Star
Ende der 90er zählte Brendan Fraser zu den bekannteste Komödiendarstellern Hollywoods. Doch nach erfolrgreichen Produktionen wie "George, der aus dem Dschungel kam" (1997), "Steinzeit Junior" (1992) und dem Blockbuster "Die Mumie" (1999) wurde es für viele Jahre still um den einstigen Hitgaranten.
Private Krisen kosteten Fraser seine Karriere
Private Krisen, wie seine gescheiterte Ehe, gesundheitliche Probleme und Depressionen kosteten den Fraser seine berufliche Karriere. 2018 sorgte der Schauspieler für Schlagzeilen, als er Vorwürfe gegen Philip Berk, den ehemaligen Präsidenten der Hollywood Foreign Press Association, die für die Verleihung der Golden Globes zuständig ist, erhob. Fraser behauptete, Berk habe ihn im Jahr 2003 sexuell belästigt. Der Vorfall habe sich im Beverly Hills Hotel zugetragen. Berk habe ihn während eines Lunches "begrapscht", erzählte Fraser gegenüber dem GQ-Magazin.
Vorwurf sexueller Belästigung
Obwohl er mit der Geschichte bis dahin nicht an die Öffentlichkeit gegangen sei, habe er der Hollywood Foreign Press Association von dem Vorfall berichtet. Seitdem sei er aber nicht mehr zu den Golden Globes eingeladen worden. Berk selbst stritt ab, sich gegenüber Fraser falsch verhalten zu haben.
Der Schauspieler berichtet, nach dem Vorfall depressiv geworden zu sein und sich selbst die Schuld dafür gegeben zu haben, was ihm passiert war.
Zudem machten ihm auch gesundheitliche Probleme zu schaffen. Die vielen Stunts, die er für seine Filme vollführt hatte, hatten seinen Körper stark in Mitleidenschaft gezogen. Er musste sich mehreren Rücken-OPs, einer Knieoperation und eine Stimmband-OP unterziehen – seit 2008 seien immer wieder längere Krankenhausaufenthalte notwendig gewesen, berichtet das einstige Hollywoodliebkind.
Nach dem dritten Teil der "Mumie" im Jahr 2008 gab's dann obendrein vermehrt filmische Flops für Fraser, bis er schließlich ganz von der Leinwand verschwand.
In den vergangenen Jahren war Fraser hauptsächlich im Serienfach unterwegs. Zu sehen war der 52-Jährige unter anderem in einer Nebenrolle in "The Affair", in der Krimiserie "Trust" oder der Superhelden-Serie "Doom Patrol".
Drei neue Filmprojekte
Nun scheint der gefallene Hollywoodstar an einem Leinwand-Comeback zu basteln - auch wenn sich eines seiner jüngsten Projekte erneut als Flop herausstellte: Bereits 2015 hatte der in Indianapolis, Indiana, geborene Schauspieler gegenüber Deadline bekannt gegeben, die Hauptrolle im Sci-Fi-Streifen "Behind the Curtain of Night" angenommen zu haben. Erschienen ist der Film, der die Geschichte eines Mannes schildert, der zwei Mal seinen klinischen Tod überlebt, dann unter einem anderen Titel ("The Secret of Karma"). Auf die Leinwand hat er es aber nie geschafft. Still und heimlich wurde der neue Fraser-Streifen für 9,99 Euro dem Publikum auf Amazon online zugänglich gemacht. Die Kritiken fielen zudem alles andere als wohlwollend aus.
Ein weiterer, wesentlich erfolgversprechenderer Film mit Fraser befindet sich derzeit in der Postproduktionsphase: Der US-amerikanisch-kanadischer Filmschauspieler wird schon bald an der Seite von Matt Damon im neuen Steven Soderbergh-Triller "No Sudden Move" zu sehen sein, der dieses Jahr erscheinen soll.
Wird das Frasers große Comeback-Rolle?
Nun soll sich Fraser eine weitere Filmrolle gesichert haben. Laut Deadline wird er die Rolle des Charlie in Darren Aronofskys Adaption des Bühnenstücks "The Wale" von Samuel D. Hunter spielen. "The Whale" wurde 2012 zum ersten Mal auf der Bühne gezeigt, wurde von den Kritikern gefeiert und gewann mehrere Preise. Hunter adaptiert das Drehbuch für die Leinwand.
Erzählt wird die tragische Geschichte eines Mannes mittleren Alters namens Charlie, der wieder eine Beziehung zu seiner 17-jährigen Tochter aufbauen will, mit der er zerstritten ist, seit er die Familie für einen inzwischen verstorbenen Liebhaber verließ. Charlie lebt zurückgezogen und wiegt inzwischen 272 Kilogramm. Aus Trauer isst er sich langsam zu Tode. Branchenmagazinen zufolge könnte dies die große Comeback-Rolle werden für Fraser.
Regie führt "Black Swan"-Regisseur Aronofsky, für den es das erste Projekt seit "mother!" (2017) mit Jennifer Lawrence wird. "Mein Stück als Drehbuch zu adaptieren, war für mich eine echte Liebesarbeit. Diese Geschichte ist sehr persönlich und ich bin sehr dankbar, dass sie die Chance hat, ein größeres Publikum zu erreichen. Ich bin ein Fan von Darren, seit ich 'Requiem for a Dream' gesehen habe, als ich als Studienanfänger meine ersten Stücke schrieb, und ich bin so dankbar, dass er sein einzigartiges Talent und seine Vision in diesen Film einbringt", so Hunter über das geplante Filmprojekt.