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Bradley Cooper: Vom Blitz getroffen

Die Venedig-Premiere von „A Star Is Born“ stand unter keinem guten Omen: Nach 40 Minuten schlug der Blitz im Palazzo del Cinema ein, und für 20 Minuten blieb die Leinwand schwarz, bis der Projektor repariert war. Bradley Cooper (43), Regisseur und Hauptdarsteller, war der Stress anzumerken. Sein Star, Lady Gaga (32), saß wie versteinert auf ihrem Sitz, während emsige Studioangestellte herumschwirrten, um das Publikum zu beruhigen. Mit dem KURIER sprach Cooper über sein Regiedebüt und seinen Star.

KURIER: Warum gleich zu Beginn Ihrer Regiekarriere so ein Riesenprojekt?

Bradley Cooper: Ich liebe Musik und dachte, vielleicht kann ich mal einen Musiker spielen. Aber ich wusste auch, dass ich irgendwann mal Regie führen muss. Dann war ich plötzlich 41, und es wurde Zeit.

Lady Gaga bestand darauf, dass die Konzertszenen live gesungen werden, auch von Ihnen. Machte Ihnen das Angst?

Wir wären vermutlich ohnehin an dem Punkt angekommen, denn wenn man Konzertauftritte mit Playback singt, sieht das nie echt aus. Und die Einstellungen, die ich filmen wollte, hätten etwas anderes ohnehin nicht erlaubt, die Kamera ist ja direkt vor deinem Gesicht. Mich hat übrigens ein Metallica Konzert, bei dem ich vor sieben Jahren auf der Bühne hinter den Drums war zu einigen Szenen inspiriert, weil ich mir immer dachte, mein Gott, wenn die Leute sehen könnten, wie es für die Musiker auf der Bühne ausschaut! Wie der Ausblick ist, den man von da oben hat. Das wollte ich zeigen.

War Lady Gaga immer Ihre erste Wahl für die Rolle?

Ich war bei einem Charity-Event, und Lady Gaga sang eine Coverversion von „La Vie En Rose“, und ich war von den Socken. Am nächsten Tag fragte ich ihren Manager, ob ich sie treffen könne, denn ich wusste nicht mal, wie sie in Wirklichkeit aussieht. Es waren ihre Augen, die mich überzeugten. Und ich fragte sie, ob sie den alten Folksong „Midnight Special“ kennt. Sie sagte nein. Und ich setzte mich mit ihr an ihr Klavier, und wir sangen zusammen. Es war zauberhaft, und am nächsten Tag erklärte ich dem Studio, dass sie die Rolle kriegen muss, niemand sonst. Die Chemie zwischen uns stimmte einfach.

Was können Sie über Gaga sagen, was ihr Publikum nicht über sie weiß?

Sie ist hochintelligent, total offen, hat ein Riesenherz. Ihre Stimme ist ein Gottesgeschenk. Sie ist eine viel bessere Sängerin, als man von ihren Popkonzerten annehmen würde. Und sie ist einfach nett. Wir haben einen ähnlichen Familienhintergrund, mit italienischen Einflüssen. Sie heißt ja Stefanie Germanotta, und ich nenne sie auch nur Stefani. Ich glaube, ich hatte noch mit keiner Darstellerin so eine gute Chemie wie mit ihr.