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Warum Opernsänger Clemens Unterreiner seinen 50er nicht groß feiern will

"Ich sage immer 40 plus Mehrwertsteuer“, lacht Bariton Clemens Unterreiner im KURIER-Gespräch. Wir dürfen verraten, heute, Freitag, feiert er seinen 50er – wobei, richtig gefeiert wird nicht, denn „mein Geburtstag kann jetzt einmal warten. Jetzt geht’s nicht um mich, sondern, das Gebot der Stunde ist jetzt einfach einmal Verzicht und Menschen in Not helfen. So fühle ich mich einfach wohler. Ich werde in ganz kleiner familiärer Runde ein Abendessen machen, einfach bei der Mutti zu Hause, mit meiner Schwester. Und alles andere verschiebe ich. Was die Königin von England kann, das kann ich auch“, so erzählt er.

„Jetzt ist auch noch dieser Krieg gekommen und das hat mich schon sehr mitgenommen, weil ich mit so vielen russischen und ukrainischen Kollegen täglich in Frieden gemeinsam arbeite“, sagt Unterreiner, der mit seinem Verein „Hilfstöne“ seinen Beitrag leisten möchte.

„Wenn zu meinem Geburtstag Menschen sterben, nur 600 Kilometer von Wien entfernt, dann kann ich jetzt einfach nicht happy-peppy Party machen.“ Er hat daher um Spenden gebeten, um ukrainische Kriegsopfer zu unterstützen. Zusammengekommen sind da bis dato 10.000 Euro – der Bariton hat auch in die eigene Tasche gegriffen.

Am 11. Juni plant er auch ein großes Geburtstagskonzert auf Schloss Thalheim (NÖ), „Unterreiner and Friends“, – ebenfalls im Dienste der guten Sache.

Der Schlossbesitzer ist Ukrainer und die Intendantin von „Schloss Thalheim Classic“, Lidia Baich, Russin. „Da kann ich mit meinen Freunden nachfeiern, anstoßen, essen und unter freiem Himmel die schönsten Melodien von Opern, Operette, aber auch Melodien von Wien bis Hollywood präsentieren.

Ein Problem mit dem Älterwerden hat er übrigens nicht. „Für mich als Künstler bin ich einmal der jugendliche Liebhaber und einmal der alte König auf der Bühne. Ich bin einmal jung und hübsch geschminkt und einmal alt und hässlich geschminkt. Ich finde das eigentlich sehr spannend, zeitlos zu sein“, lacht er.

„Mir ist das Alter auf der Geburtstagstorte völlig gleichgültig. Ich freue mich mehr über die Zahl am Spendenscheck und mir ist es egal, ob die Leute glauben, ich bin 40 oder 60. Ich freue mich, wenn sie meine Kunst und Musik lieben oder meine Stimme schätzen.“

Wer Clemens Unterreiner beim Spendensammeln unterstützen möchte, kann sich unter www.hilfstoene.at über den Verein und was mit den Geldern passiert, informieren – und eben spenden.