Verena Altenberger über "Bach"-Film: "Die Realität ist unfeministischer"
Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach ist an den Feiertagen heute nicht mehr wegzudenken. Und dennoch war die Uraufführung im Jahr 1734 ungewiss. Der von ORF und ARD koproduzierte Film "Bach - Ein Weihnachtswunder" spürt der turbulenten Entstehung des Werks nach.
Dabei ist neben Devid Striesow als Bach auch Verena Altenberger als dessen Ehefrau Anna Magdalena Bach an Bord, die die Familie trotz aller Widrigkeiten zusammenhält und für Weihnachtsfrieden sorgt.
Zu sehen ist "Bach - Ein Weihnachtswunder" ab 17. Dezember (20.15 Uhr) auf der Streamingplattform ORF ON, einen Tag später (18. Dezember, 20.15 Uhr) sendet ORF 2 den Fernsehfilm.
Gegenüber der APA sprach Altenberger über ihre Rolle: "Anna Magdalena war Wonder Woman. Die Frau hatte zu Lebzeiten und zu Anfang ihrer Beziehung mit Johann Sebastian Bach die bessere Karriere von den beiden. Ich habe mir vorgestellt, wenn die beiden über den Marktplatz gegangen sind, hat man ihr respektvoll zugenickt."
Einen großen Unterschied zur heutigen Zeit sieht Altenberger darin, dass im Film die Frauen zusammenhalten. "In der Realität sind die starken Bünde im Hintergrund Männerbünde. Wenn Frauen noch was lernen müssen, dann wahrscheinlich Solidarität und Netzwerken. Die Tatsache, dass in dem Film die Frauen alles regeln, würde ich so als Mikrofeminismus bezeichnen, den Florian Baxmeyer (Anm. d. Red.: Regisseur) betrieben hat. Die Realität ist unfeministischer."
Über die Tatsache, wie Filme generell enden sollten ist die Schauspielerin etwas unschlüssig: "Persönlich bin ich eine Freundin des offenen Endes. Ich finde es reizvoll, weil unbefriedigend. Ich habe als Schauspielerin zwar keine Angst vor Kitsch, aber ein bisschen vor dem Happy End. Und dann schaue ich einen Film mit Happy End an und denke mir, dass man sich vielleicht öfter trauen sollte, ein gutes Ende zu haben."