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Stefanie Dvorak: Diese Schauspielerin hat ein Faible für Forensik

Der Name Dvorak löst Assoziationen zu gleich zwei öffentlichen Österreichern aus: Burgschauspielerin Stefanie Dvorak (45) und auch Felix Dvorak (83). Dabei sind sie weder verwandt, noch verschwägert und sich auch noch nie begegnet, wie die Mimin lachend im KURIER-Interview erzählt.

Die Grazerin ist bekannt für ihre TV-Rollen („Tatort“, „Trautmann“, „Walking on Sunshine“) oder vor allem von der Burg-Bühne – schon zu Schulzeiten war sie – dank eines ambitionierten Deutschprofessors – von der Schauspielerei fasziniert. Nach der Matura ging’s erst mal als Au-pair nach England – und dort wurde der Wunsch immer größer, es zumindest zu probieren.

Doch aller Anfang ist schwer, bei den ersten Aufnahmeprüfungen scheiterte sie. Aufgeben war aber keine Option, schlussendlich wurde Dvorak dann am Max-Reinhardt-Seminar aufgenommen – unter den gestrengen Augen von Klaus Maria Brandauer. „Ich habe in der Sekunde einen totalen Heulkrampf gekriegt und da war dann Brandauer und hat mir so die Wange getätschelt. Und dann ging es halt los“, erinnert sie sich an diesen emotionalen Moment.

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Ob vor der Kamera oder auf der Bühne – Präferenzen hat sie da eigentlich keine, auch wenn sie bis jetzt als Ensemblemitglied des Burgtheaters nur wenig Zeit für Dreharbeiten hatte. „Ich kann gar nicht sagen, was mir lieber ist. Geübter bin ich auf jeden Fall auf der Bühne. Spaß macht mir das Drehen aber schon auch, dieses Reduzieren, diese kleinere Ausdrucksform. Wie durch so ein kleines Ventil“, erzählt sie.

Faible für alte Möbel

„Und ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mich nicht geschmeichelt fühlen würde, wenn Hollywood anrufen würde“, lacht sie. Vor allem historische Rollen würden die Mimin mächtig reizen. „Manchmal hab ich auch das Gefühl, ich bin in der falschen Zeit geboren von meinem Typ her. Vielleicht auch deshalb meine Affinität zu alten Möbeln.“

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Apropos Möbel, ihre kreative Ader spiegelt sich in ihrer Wohnung in einer ehemaligen Fabrik im 5. Wiener Gemeindebezirk wieder. Mit viel Liebe zum Detail und zur Harmonie ist hier alles eingerichtet. Tapeten im alten englischen Herrenhausstil, Badezimmerfliesen aus einer Villa im Salzkammergut von 1904, die Fliesen auf dem Klo aus den 1930er-Jahren und die Küchenlampen hingen früher auf einem Schiff. Das Highlight ist aber die Badewanne, die direkt im Schlafzimmer steht. Darin lernt sie auch gerne ihre Texte.

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Und wenn nicht die Schauspielerei ihre große Leidenschaft wäre, dann wär’s die Innenarchitektur – und die Forensik! „Mich fasziniert die Spurensuche, das Kombinieren von Dingen und das Hinterfragen von Sachverhalten. Das begeistert mich. Ich glaube, mich würde auch interessieren, Täterprofile zu erstellen.“

Aber auch die Musik fasziniert die gebürtige Steirerin. Mit der Band „ÖHA!“ feiert sie morgen, Freitag, mit „Lieben und Leben in der Vorstadt“ im Radiokulturhaus Premiere. Und da wird Stefanie Dvorak nicht nur lesen, sondern auch singen. „Musik zu machen finde ich großartig. Das ist so eine andere tolle Energie. Es ist wieder etwas Neues und das mag ich sehr.“ Eine eigene CD kann sie sich aber nicht vorstellen. „Nein, dafür singe ich nicht gut genug“, meint sie bescheiden.

Bald steht sie auch wieder auf der Burgtheaterbühne – am 27. September feiert sie mit „Das Himmelszelt“ Premiere. „Das liebe ich ja so am Theater. Ich spiele oder ich lese etwas und kriege die direkte Reaktion der Menschen.“