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Ski-Legende Annemarie Moser-Pröll über ihr Leben nach dem Sport

Vor 50 Jahren gelang Ski-Legende Annemarie Moser-Pröll (68) der endgültige Durchbruch im Spitzensport. In der Saison 1970/71 konnte sie neben den kleinen Kristallkugeln für Abfahrt und Riesenslalom auch die große für den Gesamtweltcup abstauben.

Auch sonst war sie mit 62 Siegen bei Ski-Weltcup-Rennen lange Zeit Rekordhalterin. Erst 2015 wurde diese Marke von US-Star Lindsey Vonn gebrochen. Bei den Damen ist Moser-Pröll aber immer noch die Skirennläuferin mit den meisten Siegen in einer Disziplin (Abfahrt) in Serie. Der Grundstein für den Aufstieg zur Abfahrtskönigin wurde beim Training auf dem Kitzsteinhorn gelegt.

Für die Sendung "Bergwelten: Das Kitzsteinhorn – Mehr als ein Berg" (Ausstrahlung heute, Montag, um 20.15 Uhr auf ServusTV) kehrte sie wieder einmal auf den Gletscher zurück und schwelgte dabei in Erinnerungen. "Ich sage immer, wir haben da am Kitzsteinhorn unsere Jugend verbracht. Ich bin sogar in der Zeit, wo wir keinen Kurs gehabt haben im Sommer privat mit dem Auto in der Früh rauf und nach Kaprun aufs Kitzsteinhorn. Wir haben dort oben einfach super trainieren können. Das waren wirklich tolle Verhältnisse", erzählt sie dem KURIER. Zum Glück fand die Aufzeichnung zur Sendung schon vor einiger Zeit statt, denn erst vor wenigen Wochen stürzte Moser-Pröll im Tiefschnee und zog sich einen Schienbeinkopfbruch zu.

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Darüber kann sie jetzt aber schon wieder lachen. "Ja, mich hat es ein bissi erwischt, aber das geht alles vorbei. Ich lasse mich sicher nicht hängen und versuche, verschiedene Übungen zu machen, die ich machen darf. Ich bin dankbar, dass es mich in der aktiven Zeit nie schlimm erwischt hat. Ich bin in der Pension und daher habe ich Zeit, dass ich eine Verletzung gut auskuriere."

An das Ende ihrer aktiven Ski-Karriere denkt sie übrigens auch nicht mit Wehmut zurück. "Der Sport war ein Teil von meinem Leben, war wunderschön, aber es gibt ein Leben nach dem Sport. Man gründet eine Familie, und das ist doch auch etwas Wunderschönes. Dann muss man hergehen und schauen, dass man alles in die Bahnen bringt und dass man Familie und Berufsleben im Griff hat", so Moser-Pröll.

Außerdem hätte es auch schwere Zeiten gegeben. "Wenn man in der Öffentlichkeit steht, ist man auch unter Druck. Und die einschneidenden schlimmen Sachen, Morddrohungen und was weiß ich was dahergekommen ist, vergisst man auch nicht." Dafür ist sie nun umso glücklicher über ihre Familie. Mit ihrem Ehemann Herbert Moser (2008 verstorben) hat sie Tochter Marion (38), die ihr Enkel Elias (18) schenkte. "Wir wohnen Haus an Haus. Wegen Corona ist er über ein Jahr zu Hause und muss alles vom Zimmer aus machen."