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Sängerin Ina Regen: "Ich möchte keine Leuchtturmfrau sein"

"Sei die Heldin deines Lebens, nicht das Opfer“, wusste schon Schriftstellerin und Filmregisseurin Nora Ephron (gestorben 2012; „Schlaflos in Seattle“, „Harry und Sally“).

Junge Frauen zu ermutigen und zu fördern hat sich auch die erfolgreiche Singer-Songwriterin Ina Regen (sie ist erneut bei den Amadeus Austrian Music Awards für das beste Album des Jahres nominiert) zur Aufgabe gemacht.

Sie veranstaltet am 8. März, dem Internationalen Frauentag, im Wiener Konzerthaus unter dem Motto „Sie – ungewöhnlich selbstverständlich“ ein großes Charitykonzert.

„Es wird ein informativer, feierlicher, hauptsächlich musikalischer Abend rund um das Thema Frauenpower, weibliche Solidarität und Gleichberechtigung“, erzählt sie im KURIER-Talk.

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Die gebürtige Oberösterreicherin hatte die Idee dazu, weil ihr oft vermittelt wurde, es gebe so wenige erfolgreiche Frauen im Musikbusiness, was sie eigentlich nicht wirklich nachvollziehen konnte. „Aber ich teile den Eindruck, dass leider die Sichtbarkeit oder die Hörbarkeit von diesen Frauen in der Öffentlichkeit wesentlich geringer ist, als von unseren männlichen Kollegen. Und deswegen dachte ich, dem muss man etwas entgegensetzen, weil ich habe eigentlich nicht vor, eine dieser Leuchtturmfrauen zu sein, auf denen man sich ausruhen kann. Deswegen habe ich da eine Initiative gestartet.“

Überhaupt findet sie, dass man beim Thema Gleichberechtigung sowohl im privaten als auch im politischen ansetzen muss. Frauen sollten sich ihrer Kraft und Stärke bewusst sein, auch einmal auf den Tisch hauen und sich Gehör verschaffen.

„Eigentlich ist es dann auch eine humanistische Frage. Wie wollen wir als Gesellschaft zusammenleben, und wie wollen wir schauen, dass die Bedürfnisse, die jeder von uns hat, gemeinschaftlich erfüllt werden können? Und natürlich heißt das dann auch, dass sich Frauen dahingehend politisch interessieren müssen und sich vielleicht auch engagieren. Das steht dann jeder Frau frei, aber vielleicht, dass wir die Gleichberechtigung alle paar Jahre, wenn wir wieder in die Wahlurne gehen, mitberücksichtigen und schauen, welche Partei tut denn etwas für mich.“

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Auch die Sensibilisierung und Gleichberechtigung in der Sprache erachtet die Musikerin als besonders wichtig. „Weil Sprache ja wiederum ein Vehikel für unsere Fantasie ist. Und etwas, wofür ich keine Worte habe, kann ich auch viel schwerer denken oder kommunizieren. Und ich glaube, dementsprechend sollten wir versuchen, dass wir die Welt, an der wir bauen, die Zukunft, an die wir glauben, schon jetzt in unserer Sprache mitbenutzen.“

Besonders freut sie, dass auch die letztjährige Starmania-Gewinnerin Anna Buchegger beim Konzert am 8. März mit dabei sein wird.

„Wir werden sogar miteinander etwas sagen, und das wird mir eine große Ehre sein, dass wir uns da dann auch endlich auf Augenhöhe begegnen können, weil so habe ich sie die ganze Zeit eigentlich auch wahrgenommen“, sagt die ehemalige Jurorin, die heuer aber nicht mehr über die Kandidaten urteilt. „Ich habe es total gerne gemacht letztes Mal, ich habe aber auch das Gefühl, ich hab’ dem Projekt angeboten, was ich zu bieten hatte: Expertise, Einschätzungen. Und für mich passt das jetzt total, dass das neu besetzt ist.“