Martin Bermoser spielt und singt Elvis: Was der Geist des "Kings" damit zu tun hat
Elvis Presley (1935–1977) ist wieder da! Und Schauspieler Martin Bermoser (45) haucht ihm Leben ein. Ab morgen, Donnerstag, steht er mit "Elvis – Ein Traum von Graceland" als "King" auf der Bühne des "Wald4tler Hoftheater" in Pürbach (NÖ).
"Es ist so inszeniert, dass es im heutigen Graceland spielt, das man besuchen kann. Elvis taucht plötzlich auf, schaut sich das alles an und auf einmal verwandelt sich die Situation in eine seiner Shows. Und dann wird gezeigt, wie arg sein Leben zum Schluss einfach war", so Bermoser, der u. a. schon im Musical "I Am from Austria" begeisterte, zum KURIER.
Anfangs dachte der Mime, er müsse "nur ein bisserl Elvis spielen", es stellte sich aber heraus, dass auch die Songs ein großer Part der Aufführung sind, die der gebürtige Kärntner live interpretiert.
"Ich bekomme immer den Vorwurf, den ich eigentlich als schönstes Kompliment sehe, dass ich ja gar nicht live singe. Aber, ich singe jedes Wort live". Um hier wirklich überzeugen zu können, hat er sich ausgiebig vorbereitet und auch die Stimmführung von Elvis Presley studiert.
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Außerdem hat er sich auch intensiv mit den gravierenden Unterschieden zwischen Elvis als Bühnen- und Privatperson befasst. "Er war eigentlich ein kleiner Junge. Den irren Hype haben sein Management und die Menschen selbst kreiert. Er ist aufgetreten und alles hat gekreischt. Ich zeige den Elvis als kleinen, verschreckten Jungen, der mit dem Leben überhaupt nicht zurechtkommt. Ich möchte hier den Star zum Anfassen spürbar machen."
10 Fakten zu Elvis Presley
- Er verkaufte knapp 1 Milliarde Platten
- Elvis hatte von Natur aus blondes Haar. Er färbte sie nur dunkel
- Nach seinem Schulabschluss arbeitete er zuerst als LKW-Fahrer
- Jedes Jahr kommen 700.000 Touristen nach Graceland, wo Elvis lebte. Jetzt ist es ein großes Museum über das Leben des "King"
- Elvis hatte ein Privatjet - eine umgebaute Boeing 707 inklusive Bar und Konferenzraum
- In seinem Wohnzimmer hatte er drei Fernseher, wo er am liebsten drei Programme gleichzeitig schaute
- Er hatte einen Zwillingsbruder, der bei der Geburt starb
- Er hatte den Schwarzen Gürtel in Karate
- Er hielt einen Affen namens Scatter als Haustier
- Bei seinem Tod hatte er 14 verschiedene Medikamente in seinem Körper
Und genau diese Ambivalenz ist dem Schauspieler in der Show extrem wichtig. "In den Liedern, die ich interpretiere, kämpfe ich um den positiven Lebenserhalt. Und in den Szenen geht es sukzessive abwärts.“ Denn genau da werden die schlimmen letzten Wochen und Tage des "King of Rock ’n’ Roll" thematisiert.
Und Bermosers persönlicher Bezug zu Elvis? "Es könnte sein, dass ich an dem Tag gezeugt wurde, an dem Elvis Presley gestorben ist. Vielleicht ist ja sein letzter Geist in meinen ersten Geist geflossen", meint er lachend.
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Bei ihm geht es übrigens auch musikalisch weiter, denn im Herbst möchte er sein erstes Album herausbringen. Außerdem wird demnächst der Film "Führer und Verführer" in die Kinos kommen, wo Bermoser SS-Chef Heinrich Himmler mimt.