Letzte Folgen Soko Kitzbühel: Was Cencig und Seeböck so richtig vermissen werden
Von Lisa Trompisch
Zwei Fälle gilt es heute, Dienstag (ab 20.15 Uhr, ORF1), noch zu lösen – dann ist das beliebte Ermittlerteam von Soko Kitzbühel endgültig TV-Geschichte. Nach 270 Morden, 2.300 Drehtagen, rund 1.300 Schauspielerinnen und Schauspielern und mehr als 22.000 Komparsenrollen wird die beliebte ORF-Serie eingestellt. Übrigens, würde man alle Folgen ohne Pause am Stück schauen, säße man länger als 8 Tage vorm Fernseher.
Die letzten Folgen wird sich auch Hauptdarstellerin Julia Cencig (49) daheim gemütlich ansehen. „Klar, da sitze ich fix vor dem TV mit meinen Kindern“, so die Kommissarin „Nina Pokorny“ zum KURIER.
Wie auch ihr Kollege „Lukas Roither“, gespielt von Jakob Seeböck (45). „Ich schau mir die Folgen auch deshalb an, um zu sehen, ob das, was ich mir gedacht habe, aufgeht oder nicht. Eine Serie dreht man ja nicht chronologisch, da kann man schon mal den Überblick verlieren.“
Rolle als Verdächtige
Seit 2009 ist er mit dabei, Julias Cencig ist 2014 eingestiegen – wobei sie 2007 schon eine Gastrolle als Verdächtige hatte. „Am meisten wird mir die Heiterkeit und die liebevolle, fröhliche und auch so professionelle Zusammenarbeit mit allen Teammitgliedern in Erinnerung bleiben. Das war schon sehr speziell“, erzählt die Mimin, die aber nicht wirklich mit dem Serien-Abschied hadert. „Ich bin froh und stolz, dabei gewesen zu sein, und es ist aber auch völlig in Ordnung, dass es jetzt vorbei ist“, meint sie.
Neue Möglichkeiten sieht auch ihr Kollege Jakob Seeböck. „Es ist offen gestanden etwas surreal. Ich habe mich die letzten 12 Jahre einer Rolle gewidmet und dieses Alter Ego lieben gelernt. Ein Abschied tut immer weh, ist aber auch in jedem Fall eine Möglichkeit einen neuen Weg zu gehen. Nach so langer Zeit genieße ich sehr, mehr bei meiner Familie zu sein“, erzählt er dem KURIER.
Am meisten geprägt hat ihn übrigens der Ort Kitzbühel.
„An einem der schönsten Orte Österreichs so lange Zeit zu verbringen geht nicht spurlos an einem vorüber. Kitzbühel ist zu einer zweiten Heimat geworden und wir fahren schon bald wieder hin. Ich habe dort Freunde gewonnen und außerdem hat diese Zeit in den Bergen auch mich persönlich verändert“, erzählt er.
Ferraris in der Fußgängerzone
„Früher hab ich im 7. Bezirk gewohnt und konnte der Bergwelt im Sommer nicht viel abgewinnen. Das hat sich definitiv geändert. Die schönsten Erinnerungen verbinde ich mit den vielen lieben Menschen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, die über die Jahre eine Familie geworden sind. Die Zeit mit den besten Kollegen, die man sich vorstellen kann und nicht zuletzt die Kindheit meiner beiden Jungs, die zur Hälfte dort aufgewachsen sind. Es wird für immer ein wichtiger Abschnitt meines Lebens bleiben.“
Es gibt aber auch etwas, was er so gar nicht vermissen wird: „Ferraris in der Fußgängerzone“, sagt er lachend.
Apropos neuer Abschnitt, Julia Cencig hat im Sommer wieder das Theaterspielen für sich entdeckt – eine Entscheidung, ob sie lieber vor der Kamera oder auf der Bühne steht, kann sie aber nicht treffen. „Ich liebe diese zwei sehr verschiedenen Berufe und kann und möchte sie auch gar nicht unbedingt miteinander vergleichen. Und schon gar nicht mich entscheiden.“
Mal nicht der Nette
Auch für Jakob Seeböck hat sich einiges getan, so hat er nicht nur bei der Puls4-Show „The Masked Singer“ mitgemacht und als Gelse den dritten Platz belegt, sondern auch für den ORF und für RTL gedreht.
„In beiden Fällen nicht in der Rolle des Sympathieträgers, was mir großen Spaß macht – nicht immer den Netten, Korrekten zu spielen. Ich freue mich auf neue Projekte und blicke freudig in die Zukunft. Ach ja, und frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!“