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Künstlerin Lisa Wolf Telek: "Ich habe Nepal überlebt"

Am 25. April 2015 um 11.56 Uhr Ortszeit war in Nepal auf einmal nichts mehr wie zuvor – ein starkes Erdbeben machte binnen Minuten Dörfer dem Erdboden gleich. Durch dieses und zahlreiche Nachbeben verloren fast 9.000 Menschen ihr Leben. Und mittendrin die Wiener Neustädter Malerin Lisa Wolf Telek.

„Die Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit von Tausenden von Menschen in diesen ewigen 52 Sekunden besetzt mich körperlich, erschüttert alle meine Glieder. Es gibt nichts Schlimmeres als die Erde unter sich nicht mehr als beständig zu spüren“, so beschrieb sie später ihre schrecklichen Erinnerungen daran in dem Buch „Es bebt“.

„Ich habe seitdem noch mehr Respekt vor dem Leben. Schätze immer mehr den Moment im Hier und Jetzt, bewusst zu erleben. Ich weiß, weil ich überlebt habe, dass ich noch eine Aufgabe auf dieser Erde habe, Menschen zu begleiten – Persönlichkeitsarbeit zu leisten mit dem, was mich und mein Leben auch bereichert – Kreativität und Meditation“, so die Künstlerin im KURIER-Talk.

Malen sei heilsam, findet sie. Das Erlebte verarbeitet sie in ihren Bildern – gemalt mit Erde aus Nepal, mit Pulverfarbe aus den hinduistischen Tempeln und mit gesammelten und getrockneten Gräsern. „Das großflächige, exzessive Malen ist befreiend“, meint sie.

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„Ich habe viele dieser Bilder verkauft und 30 % der Einnahmen für die vom Erdbeben betroffenen Kinder zur Verfügung gestellt. Das Geld habe ich in den letzten vier Jahre persönlich hingebracht und den Schulunterricht dieser Kinder unterstützt.“

In den Räumlichkeiten der Steuergesellschaft Falcon in Wien findet am Donnerstag eine Vernissage mit einigen dieser Werke statt.