Heribert Kasper will in der Causa Lugner vermitteln: "Momentan sind alle Verlierer"
Von Lisa Trompisch
Baumeister Richard Lugner liebte ja die mediale Aufmerksamkeit, doch es ist fraglich, ob er gutheißen würde, was sich derzeit innerhalb der Familie abspielt. Angefangen hat das ganze Drama mit der plötzlichen Kündigung von Witwe Simone.
Lugner-City-Geschäftsführer Gerald Friede begründet das damit, dass sie sich mehrfach in der Öffentlichkeit negativ über das Unternehmen geäußert hätte. Man hätte Verwarnungen ausgesprochen. "Kein Unternehmen dieser Welt lässt es zu, dass ein Mitarbeiter über die Medien Fehlinformationen verbreitet und das Unternehmen schädigt", sagte er gegenüber der APA.
Auch soll "Eiszeit" zwischen Simone und Lugner-Tochter Jacky herrschen. Auch beim ersten Notartermin war Jacky nicht anwesend, Simone hatte gehofft, da auf sie zu treffen, um sich auszusprechen.
Jetzt möchte "Mr. Ferrari" Heribert Kasper vermitteln. Als langjähriger Weggefährte der Familie Lugner bietet er seine Hilfe an. "Ich schätze ja alle extrem. Darum tut mir das Ganze leid", sagt er zum KURIER.
"Momentan sind alle Verlierer", meint er. "Ich versuche, einen Aufruf zu machen, zum Nachdenken anzuregen, dass sich alle auf einen Tisch setzen und das besprechen und sich vielleicht wieder eine zweite Chance geben, weil dann sind alle Gewinner."
Am Wochenende hätte er alle angeschrieben, darunter Leo Lugner, den Ehemann von Jacky, Christina "Mausi" Lugner und auch deren Mutter Martha Haidinger. Bis dato hat sich aber nur Simone bei ihm rückgemeldet. Sie würde die Idee als sehr gut empfinden.
"Wie ich das von der Kündigung gehört habe, war ich natürlich traurig und schockiert. Dann hab ich nachgedacht, was ich machen könnte – auch im Sinne vom Richard. Dann hab ich mir gedacht, ich probiere es – und auch wenn ich es nicht geschafft habe, bin ich mit mir im Reinen, weil ich es versucht habe", so Kasper über seine Intention.
"Jetzt sieht man eh, was da für ein Shitstorm ist. Das hab ich in der Art noch nicht erlebt, was da jetzt los ist. Da sieht man, wie das bewegt in Österreich. Das ist Thema Nummer 1 momentan, kommt mir vor – das hat Richard so nicht verdient. Und was wäre da dabei, wenn man sich einmal noch zusammensetzt und das bespricht?"
Jeder solle seine Fehler zugeben und sich entschuldigen, meint Kasper. Er befürchtet, wenn man sich nicht zusammensetzten würde, dass es zu einer richtigen Schlammschlacht ausarten könnte.
"Und dann wird ein Gericht entscheiden. Aber das könnte man alles verhindern", so Kasper. "Es ist auch wurscht, wer da jetzt den Mediator macht oder wie die zusammenkommen, auch ohne Mediator. Wichtig ist, dass sie sich noch einmal auf einen Tisch setzen und sich eine zweite Chance geben und diese Unstimmigkeiten besprechen. Ich hoffe wirklich, dass sie sich im Sinne vom Richard, im Sinne der Lugner-Fans noch einmal zusammensetzen."