Amber Heard will Berufung gegen Jury-Urteil einlegen
Von Johannes Arends
Am Mittwoch entschied die Geschworenenjury im Verleumdungsprozess zwischen den beiden Hollywood-Stars Johnny Depp und dessen Ex-Frau Amber Heard, dass beide Seiten in bestimmten Anklagepunkten schuldig seien. Der Großteil der Schuld treffe aber Heard, so das Urteil, weshalb die 36-Jährige ihrem Ex-Mann 14 Millionen Euro Schadensersatz zahlen muss, während sie von Depp lediglich zwei Millionen Euro erhalten soll.
Wie Heards Sprecherin Alafair Hall gegenüber den New York Times am Donnerstag erklärte, plant die Schauspielerin, gegen das Urteil der Geschworenen Berufung einzulegen. Schon unmittelbar nach der Urteilsverkündung am Mittwochabend postete Heard ein Statement in den Sozialen Medien, in dem sie ihre Enttäuschung und Unzufriedenheit über den Ausgang des Prozesses zum Ausdruck brachte.
"Ich bin tief betrübt darüber, dass der Berg an Beweisen nicht ausgereicht hat, um gegen die unverhältnismäßige Macht und den Einfluss meines Ex-Mannes anzukommen", schrieb Heard. Und weiter: "Ich glaube, dass Johnnys Anwälte Erfolg damit hatten, die Jury dazu zu bringen, die Kernfrage nach der Meinungsfreiheit ebenso zu ignorieren wie Beweise, die so schlüssig waren, dass wir damit damals in Großbritannien gewonnen haben."
Depp (58) und Heard (36) hatten sich in dem Verleumdungsprozess sechs Wochen lang gegenseitig mit schweren Vorwürfen überzogen - über Kameras per Livestream in alle Welt verbreitet. In ihren Abschlussplädoyers hatten die Anwälte beider Seiten dann noch einmal heftige Anschuldigungen von sexuellem Missbrauch, körperlicher Gewalt, Lügen und Drogenexzessen vorgebracht.
Heard hatte ihrem Ex-Mann häusliche Gewalt vorgeworfen, Depp wiederum beschuldigte sie, immer wieder gewalttätig geworden zu sein. Ob Heard mit ihrer Berufung Erfolg haben wird, werden die nächsten Wochen zeigen.