Sport/Wintersport

ÖSV-Medaille zum WM-Abschluss: Pertl holt im Slalom Silber

Adrian Pertl hat zum Abschluss der 46. Alpinski-WM unerwartet Silber im Slalom geholt. Der junge Kärntner hatte am Sonntag zur Halbzeit des letzten WM-Bewerbes in Cortina sensationell sogar geführt, verpasste nach drittbester Laufzeit am Ende Gold aber um 21 Hundertstel. Der Titel ging an Sebastian Foss-Solevaag, der sich zum ersten norwegischen Slalomweltmeister seit Tom Stiansen 1997 machte. Bronze holte Solevaags Landsmann Henrik Kristoffersen.

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Nach dem ersten Durchgang hatte der mit Startnummer acht fahrende Pertl sensationell und erstmals in seiner Karriere in einem Slalom geführt. Marco Schwarz war Achter, Michael Matt 13. und Manuel Feller nach einem Material-Fehlgriff nur 24. Weil aus Sorge um eine unter der Sonne aufweichende Piste die 30er-Regel außer Kraft gesetzt worden war, konnte Matt in der Entscheidung auf dem Kurs von ÖSV-Slalomchef Marko Pfeifer schon als Dritter starten, Schwarz als Achter. Matt konnte aber nicht nachlegen und wurde Neunter, Kombi-Weltmeister Schwarz fädelte nach starker Zwischenzeit ein und schied aus. Das passierte dann auch Feller im zweiten Lauf.

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"Silber ist wie Gold"

Gleich 14 der 15 für Spitzenplätze infrage kommenden Läufer lagen in der Entscheidung innerhalb einer Sekunde. Alle attackierten, gleich vier inklusive Schwarz schieden aus. Pertl hatte zuvor im Weltcup erst einen Podestplatz erreicht, vor einem Jahr war er in Chamonix Dritter geworden. Bei einer norwegischen Doppelführung Foss-Solevaag vor Kristoffersen ging der junge Kärntner ins 63-Tore-Rennen und behielt die Nerven.

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"Zweiter ist für mich wie eine Goldmedaille", jubelte der frisch gebackene Slalom-Vizeweltmeister aus Ebene-Reichenau. Unglaublich! Dass das so aufgeht, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich bin überglücklich", sagte "Adi" im ORF. Er habe mitbekommen, dass Foss-Solevaag in Führung gegangen sei. "Dann hat man Zeit zum Warten und fängt zum Nachdenken an. Über den Lauf, was man falsch machen kann, was man richtig machen kann", erzählte Pertl. "Es war ein Fight. Aber super, dass es so gut gegangen ist. Ich habe kämpfen müssen, dass ich am Start stehen kann, und jetzt die Silbermedaille, gewaltig."

  1. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 1:46,48 Minuten
  2. Adrian Pertl (AUT) + 0,21 Sekunden
  3. Henrik Kristoffersen (NOR) + 0,46
  4. Alex Vinatzer (ITA) + 1,20
  5. Daniel Yule (SUI) + 1,22
  6. Istok Rodes (CRO) + 1,36
  7. Alexis Pinturault (FRA) + 1,50
  8. Stefan Hadalin (SLO) + 1,50
  9. Michael Matt (AUT) + 1,56
  10. Arman Marchang (BEL) + 1,74
  11. Ramon Zenhäusern (SUI) + 2,50
  12. Matej Vidovic (CRO) + 2,54
  13. Benjamin Ritchie (USA) + 2,75
  14. Manfred Mölgg (ITA) + 3,05
  15. Linus Straßer (GER) + 3,36
  16. Simon Efimov (RUS) + 3,82
  17. Ondrej Berndt (CZE) + 5,52
  18. Tijan Marovt (SLO) + 6,42
  19. Clement Noel (FRA) + 10,13

Ausgeschieden: Luke Winters (USA), Jett Seymour (USA), Marco Schwarz (AUT), Kristoffer Jakobsen (SWE), Albert Popov (BUL), Alexander AJ Ginnis (GRE), Manuel Feller (AUT), Filip Zubcic (CRO), Erik Read (CAN), Joaquim Salarich (ESP).

Ein Traum für den Norweger

Foss-Solevaag jubelte über Gold, denn damit ist auch er ein "Doppelweltmeister", hatte Norwegen doch auch den Mixed-Teambewerb gewonnen. "Weltmeister ist ein Traum für mich. Es war ein schwieriger zweiter Durchgang, ich wusste, ich muss Gas geben. Es war ein guter Lauf, ich bin super zufrieden", strahlte der seit Wochen in Hochform fahrende Flachau-Sieger. "Zwei Goldene in Cortina ist unglaublich. Wir hatten so viele Stürze, Verletzte, dieses Ergebnis ist gut für die Mannschaft." Kristoffersen meinte: "Gold ist für Sebastian ist sicher mehr wert als meine Bronze. Auf dem Podest zu sein, da muss man schon zufrieden sein", sagte der wegen Materialproblemen in einer durchwachsenen Saison fahrende Norweger.

Für Österreich war es das starke Ende einer höchst erfolgreichen Weltmeisterschaft und das erste Silber in Italien. Mit 8 Medaillen, davon 5 aus Gold, 1 Silber und 2 aus Bronze war Cortina einer der erfolgreichsten Alpin-Titelkämpfe überhaupt.