WM: Schairer holt Silber
Gold, Silber, Silber: Österreichs Bilanz bei den Snowboard-Weltmeisterschaften in Stoneham kann sich im vor-olympischen Jahr bereits nach den Bewerben des vorletzten Tages sehen lassen. Nach Gold und Silber im Parallel-Riesentorlauf durch Benjamin Karl bzw. Julia Dujmovits am Vortag hat Markus Schairer am Samstag in Stoneham in Kanada bei den Snowboard-Weltmeisterschaften für das zweite Silber gesorgt.
Der 25-jährige Vorarlberger, der 2009 in Korea schon WM-Gold in dieser Disziplin geholt hatte, musste sich im Snowboard-Cross nur dem Australier Alex Pullin geschlagen geben und kürte sich vor dem Norweger Stian Sivertzen zum Vize-Weltmeister. "Ein Rennen ganz nach meinem Wunsch. Ich bin heute mit einem nicht allzu guten Gefühl aufgewacht, jetzt bin ich aufs Podium gefahren - saugut", freute sich ein überglücklicher Schairer nach seiner zweiten WM-Medaille und rasierte sich wie vorher versprochen auch seinen Bart ab.
Souveräner Finaleinzug
Schairer war in souveräner Manier ins Finale eingezogen. "Die Läufe vom Achtelfinale bis ins große Finale waren genial, also fehlerlos. Ich habe jeden Lauf gewonnen", schilderte Schairer, dem im Finale nicht jener perfekte Start wie zuvor gelungen war. So war er zu Beginn nur Vierter. "Das war aber kein Problem, ich war nicht abgeschlagen. Die Aufholjagd ist mir gut gelungen."
Auf den letzten Metern gelang es Schairer auf Platz drei liegend auch noch den Norweger abzufangen, Titelverteidiger Pullin war allerdings unantastbar. Schairer bedankte sich explizit bei Servicemann James Woodford für dessen gute Präparierung seines Bretts. "Er hat Weltklasse-Arbeit geleistet. 50 Prozent mindestens sind einmal sein Verdienst, das will ich ganz klar sagen. Es ist einfach unglaublich, dass das die zweite WM-Medaille für mich ist."
"Silbermedaille glänzt für mich wie Gold"
Auch bei der internationalen Pressekonferenz strahlte Schairer später. "Diese Silbermedaille glänzt für mich wie Gold." Sehr gefreut haben sich Schairer und die ÖSV-Crew auch über die tolle Leistung des erst 19-jährigen Alessandro Hämmerle, der es überraschend ebenfalls ins große Finale geschafft hatte und dort Rang sechs belegte. "Sensationell, er ist ein unglaublich talentierter Fahrer. Spätestens nächstes Jahr wird er nur schwer zu schlagen sein", prophezeite Schairer und tat dies auch für die abendliche Medaillenfeier: "In Quebec werden sie uns kennenlernen heute!"
Gut schlugen sich auch Maria Ramberger und Susanne Moll auf den Plätzen acht und neun im Damenbewerb. Am Sonntag (15.00/19.00 Uhr MEZ) werden die Titelkämpfe mit den Parallel-Slalombewerben abgeschlossen. Österreichs Athleten haben angeführt vom frischgebackenen Weltmeister Karl beste Chancen, ihr Medaillenkonto noch aufzustocken.