WM-Barometer: Tendenz steigend
Das letzte Weltcup-Wochenende vor der WM ist Geschichte. Sogar eine mit einem Happy End: In Kitzbühel und Marburg verbuchte das rot-weiß-rote Team dank Marcel Hirscher, Matthias Mayer, Hannes Reichelt, Anna Fenninger und Kathrin Zettel fünf Podestplätze. Gute Voraussetzungen für die alpinen Festspiele, die am 4. Februar in Schladming beginnen.
27 ÖSV-Athleten werden am Mittwoch offiziell für die Titelkämpfe nominiert, knapp ein Drittel davon hat auch seriöse Medaillenchancen. Bevor es in der Steiermark ernst wird, wirft der KURIER einen Blick auf das WM-Barometer:
+ Kärntner Aufsteiger
Der fünfte Abfahrtsrang von Max Franz nur 56 Tage nach seinem schweren Ski-Unfall in Beaver Creek war fast ebenso sensationell wie der zweite Super-G-Platz von Matthias Mayer, der nach einer rätselhaften Bakterieninfektion im vergangenen Sommer sogar im Rollstuhl sitzen musste und den WM-Winter schon abgehakt hatte.
+ Auferstandene Routiniers
Auch Nicole Hosp (29), die zuletzt lange mit Form und Selbstvertrauen haderte, fand in Marburg (Platz sieben) den Weg zurück in die Top Ten.
+ Unersättliche Sieger
Diese Frage wertet die WM noch auf, und das in einer Sportart, von der es heißt, dass man sich nicht auf den Tag X hintimen könne, wie das in der Leichtathletik und im Schwimmen üblich ist.
+ Steigende Vorfreude
So strömten in Wengen und Adelboden trotz der schwersten Schweizer Ski-Krise jeweils 30.000 zu den Traditionsrennen. Und in Marburg lockte der Slalom mit der slowenischen Lokalmatadorin Tina Maze 20.000 Neugierige an.
- Hartnäckige Verlierer
Von den Schweizer Ski-Herren, die Österreich jahrelang ein packendes Ski-Ländermatch lieferten, haben nur vier Läufer die Qualifikationskriterien (einmal in den Top Sieben oder drei Mal in den Top 15) erfüllt: Vogel, Küng, Défago und Janka.
- Nachdenkliche WM-Helden
Auch Elisabeth Görgl, die vor zwei Jahren nach Abfahrts- und Super-G-Gold noch freudig ihren WM-Song trällerte, schlägt dieser Tage leisere Töne an. Die Suche nach der richtigen WM-Form gestaltet sich nach ihren Knieoperationen im Sommer schwieriger als erwartet. Und Philipp Schörghofer, der Bronzemedaillen- gewinner von Garmisch (Riesenslalom), hat in dieser Saison nach Wetterpech und Krankheit gar erst 2100 Euro Preisgeld verdient.