Sport/Wintersport

Winterbeginn: Ski-Stars locker und lustig wie selten zuvor

Es ist jetzt wirklich höchst an der Zeit, dass auch die Speedspezialisten endlich auf die Piste dürfen. Bevor die Rennläufer noch mehr Verwirrung unter den Skifans stiften und die Diskussionen völlig abgefahren werden. Vor den lang ersehnten ersten Speedrennen am Wochenende in Lake Louise scheinen einige Herren jedenfalls ein eindeutiges Motto ausgerufen zu haben: Leise rieselt der Schmäh.

Die gemeinsamen Trainingsläufe in Copper Mountain wurden von den Österreichern und den Schweizern eifrig genutzt, um die traditionelle Rivalität aufleben zu lassen. Nicht ohne Augenzwinkern freilich. Dabei können dann so schöne Schlagzeilen herauskommen, wie: „Fahren die Schweizer jetzt den Ösis um die Ohren“, wie dieser Tage erst im Schweizer Blick zu lesen war. Was in den sozialen Netzwerken bei heimischen Skifans prompt hitzige Debatten und große Besorgnis auslöste.

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Falsche Fährte

Nur zur Klarstellung: Österreichs Abfahrer haben das Skifahren nicht verlernt. Nur weil jetzt Hannes Reichelt mit einem fetten Grinser im Gesicht alle auf eine falsche Spur gelockt hat. Ein Wunder müsse her, sagte der aufgeweckte Salzburger Routinier da in einem Video-Interview mit Schweizer Reportern und dabei musste sich Reichelt sichtlich bemühen, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. „Die Schweizer fahren uns um die Ohrwaschln. Ich weiß nicht, wo wir die Zeit herkriegen.“

Die Stimmung ist augenscheinlich gut im österreichischen Herrenteam, und dabei handelt es sich keineswegs bloß um den branchenüblichen Zweckoptimismus, den Athleten gerne vor der Saisonpremiere zur Schau stellen. Was die Schlagzahl betrifft stellt der ÖSV das stärkste Speed-Team der Welt: mit dem amtierenden Abfahrts-Olympiasieger (Matthias Mayer), mit dem aktuellen Super-G-Weltmeister (Hannes Reichelt), mit aufstrebenden Zukunftshoffnungen (Vincent Kriechmayr, Otmar Striedinger) und einem wiedererstarkten Oldie (Klaus Kröll). „Wir können und wollen in Abfahrt und Super-G um die kleine Kristallkugel mitfahren“, versichert ÖSV-Speed-Coach Florian Winkler.

Echter Saisonstart

Der Alpine Weltcup mag zwar alle Jahre wieder hochoffiziell Ende Oktober in Sölden eröffnet werden, aber so richtig beginnt der Winter dann doch immer erst mit den Rennen in Nordamerika, die dem ORF zur Primetime traditionell Topquoten bescheren. Ladies first lautet dabei das Motto: Während Weltcupgesamtsieger Marcel Hirscher erst heute nach Übersee reist, wo er nächste Woche in Beaver Creek im Super-G starten will, bestreiten die Damen am Freitag in Aspen bereits einen Riesentorlauf.

Im Fokus steht bei den Heimrennen Lindsey Vonn, die ihr Comeback nach einer Knöchelverletzung gibt. Die US-Skidiva präsentiert sich ähnlich locker und lustig wie Kollege Reichelt. „Macht der Anzug einen großen Hintern“, fragte Vonn ihre Fans und postete auf Instagram ein Foto ihrer Rückansicht.

Die Erzrivalen aus der Schweiz nehmen die Sorgen der ÖSV-Herren übrigens nicht ganz ernst. „Die haben nur ein bisschen geblufft“, ist sich Abfahrtsweltmeister Patrick Küng sicher. „Das ist nur Trashtalk.“

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