Sport/Wintersport

Vanek: „Die Liga muss sich entscheiden“

Als Österreichs NHL-Stürmer Thomas Vanek nach dem 4:8 gegen Russland in der Mixed-Zone geduldig Interviews gab, bekam er von Russlands Superstar Ilja Kowaltschuk im Vorbeigehen einen aufmunternden Schlag auf die Schulter. Getröstet wird es den Grazer nicht haben, es zeigt aber, welchen Stellenwert Vanek auf der großen Eishockey-Bühne hat.

Der Buffalo-Stürmer, der im November während des Gehälterstreits in der NHL elf Spiele für Graz absolvierte, warnt vor der seit Jahren bekannten Fehlentwicklung im österreichischen Eishockey: „Die Liga muss sich entscheiden, ob sie die Österreicher oder Legionäre fördern will. Wir haben Spieler im Team, die in der Liga kaum Powerplay oder Unterzahl spielen. Dann kommen sie zur WM und machen das gegen Russland und Finnland. Wenn die Klubs nicht auf sieben, acht Legionäre runtergehen und beginnen, den Nachwuchs richtig zu fördern, wird sich nichts ändern.“

Vorbild

Was sich ändern kann, zeigt die Schweiz. Nachdem die Schweizer 1995 abgestiegen waren, führten sie tief greifende Reformen ein. Heuer gewannen sie alle sieben Vorrunden-Partien. Am Dienstag wurde Weißrussland mit 4:1 besiegt. In Österreichs Gruppe gewann die Slowakei gegen die USA mit 4:1 und sicherte sich den letzten freien Viertelfinalplatz. Am Donnerstag kommt es im Viertelfinale zur Final-Neuauflage von 2012, Russland gegen die Slowakei. In der Stockholm-Gruppe buchte Ex-Weltmeister Tschechien als letztes Team das Viertelfinal-Ticket mit einem 7:0 über Norwegen. Im Viertelfinale treffen sie auf die Schweiz.